Persönliche Assistenz ist mehr als nur Unterstützung im Alltag; es ist ein Wegbereiter für Inklusion und Selbstbestimmung. Uwe Jansen, Gründer von "Deine Assistenten", bringt durch seine Arbeit und seine persönlichen Erfahrungen ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen mit. In unserem Interview erzählt er, wie persönliche Beweggründe ihn dazu brachten, diesen essenziellen Dienst anzubieten. Er teilt Einblicke in die Herausforderungen und Erfolge seiner Arbeit und gibt uns einen Ausblick auf die Entwicklung der persönlichen Assistenz in Deutschland.

Koblenz |

aktuell4u: Uwe, was hat dich dazu bewogen, dich im Bereich der persönlichen Assistenz zu engagieren?

Uwe Jansen: Der direkte Anstoß kam aus meinem privaten Umfeld, wo der Bedarf an Assistenz aufkam. Die Herausforderungen und Umstände bei der Suche nach geeigneten Dienstleistern haben mich dazu motiviert, selbst aktiv zu werden. Besonders in Zeiten von Corona wurde mir klar, wie wichtig eine lokale und gut organisierte Assistenz ist, daher habe ich entschieden, meine Ressourcen und Fähigkeiten einzusetzen, um selbst diesen Dienst anzubieten.

aktuell4u: Wie prägt deine persönliche Erfahrung dein Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen?

Uwe Jansen: Durch die Erlebnisse in meinem persönlichen Umfeld habe ich einen tiefen Einblick in die täglichen Herausforderungen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen gewonnen. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass auch Menschen mit starken Einschränkungen aktiv ihr Leben gestalten wollen und können. Unsere Aufgabe ist es, sie dabei bestmöglich zu unterstützen.

aktuell4u: Was ist das Besondere an der Beziehung zwischen einem Klienten und seinem persönlichen Assistenten?

Uwe Jansen: Es ist eine sehr intime Beziehung, die eine ausgewogene Mischung aus Nähe und Distanz erfordert. Die Assistenznehmer sind oft auf umfassende Unterstützung angewiesen, daher ist es wichtig, dass die Assistenten nicht nur fachlich kompetent, sondern auch empathisch sind, ohne dabei die professionelle Grenze zu überschreiten.

aktuell4u: Welche Qualitäten sind für einen persönlichen Assistenten unerlässlich?

Uwe Jansen: Neben Empathie und Menschenliebe ist es wichtig, dass Assistenten lernen, aus der Perspektive des Assistenznehmers zu denken. Sie müssen Probleme erkennen und kreative Lösungen finden, um die Teilhabe am sozialen Leben zu erleichtern.

aktuell4u: Wie gestaltet ihr den Matching-Prozess zwischen Klienten und Assistenten?

Uwe Jansen: Es ist entscheidend, dass die Chemie zwischen Klienten und Assistenten stimmt. Wir achten darauf, dass unsere Assistenten nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zu den Klienten passen. Das fördert eine positive und effektive Arbeitsbeziehung.

aktuell4u: Wie unterstützt ihr Klienten und Assistenten in schwierigen Situationen?

Uwe Jansen: Wir setzen auf offene Kommunikation und schnelles Eingreifen. Es ist wichtig, dass sowohl die Klienten als auch die Assistenten wissen, dass sie sich jederzeit an uns wenden können, wenn Probleme auftreten. Unser Ziel ist es, Konflikte schnell und effektiv zu lösen, um eine hohe Qualität der Assistenz sicherzustellen.

aktuell4u: Gibt es Erfolgsgeschichten, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Uwe Jansen: Eine junge Frau, die wir betreuen, konnte dank unserer Unterstützung ihre täglichen Aktivitäten deutlich erweitern. Früher war sie fast den ganzen Tag allein, jetzt nimmt sie aktiv am sozialen Leben teil. Solche Erfahrungen bestärken uns in unserer Arbeit und zeigen, wie wichtig persönliche Assistenz ist.

aktuell4u: Welche Entwicklungen siehst du für die persönliche Assistenz in Deutschland?

Uwe Jansen: Der Bedarf an persönlicher Assistenz wird definitiv steigen, vor allem durch den demografischen Wandel und eine zunehmende Sensibilisierung für Inklusion. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft versteht, dass persönliche Assistenz kein Luxus, sondern ein essentielles Recht ist, das allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

aktuell4u: Welche Veränderungen oder Verbesserungen wünschst du dir für die Zukunft der persönlichen Assistenz?

Uwe Jansen: Mehr Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung sind entscheidend. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, welche Unterstützungsmöglichkeiten existieren. Wir müssen die Gesellschaft dafür sensibilisieren, hinzuschauen und nicht wegzuschauen, um die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.

aktuell4u: Ich danke dir für das tolle Gespräch und die Einblicke, die du uns gewährst.