Das Jahr 2023 ist noch jung – und damit auch die vielen guten Vorsätze, die traditionell vorgenommen werden. Ein Klassiker, der oft ganz oben steht: Mehr Sport, mehr Bewegung, mehr Gesundheit. Mit Ring Fit Adventure beweist Nintendo, dass man auch mit Videospielen etwas für die Fitness tun kann.
Verkaufshit während Corona-Pandemie
Schon im Oktober 2019 brachte Nintendo sein Ring Fit Adventure für die Switch auf den Markt. Nach den ersten Trailern zunächst eher belächelt, entpuppte sich das verspielte Training schnell als Spaß- und Schweißgarant. Einen wahren Boom erlebte der Titel während der Corona-Pandemie: Als die meisten Fitnessstudios aufgrund der Auflagen schließen mussten, griffen viele zur populären Videospiel-Alternative für Übungen in den eigenen vier Wänden. Über Wochen und Monate überstieg die Nachfrage das Angebot und die Verkaufspreise schossen in die Höhe. Da Nintendo als Folge des Ansturms die Produktion wieder deutlich angekurbelt hat und langsam die Rückkehr zur Normalität Einzug hält, bekommt man Ring Fit Adventure mittlerweile wieder ohne große Probleme und teilweise sogar zu Angebotspreisen oder in attraktiven Bundles mit weiteren Switch-Spielen.
Ein Ring, sie zu knechten
Die Software funktioniert ausschließlich im Zusammenspiel mit dem Ring-Con, der sich ebenfalls in der Verpackung befindet. Das ringförmige Gerät aus Kunststoff ist flexibel und lässt sich mit Muskelkraft zusammenpressen sowie auseinanderziehen. Da auch einer der beiden Joy-Cons in den Ring-Con gesteckt wird, werden außerdem Bewegungen wie Drehen und die Haltepositionen vom Spiel erfasst. Zudem versorgt der Akku des Controllers auch den Fitness-Ring mit Energie. An den beiden Seiten befindet sich außerdem Griffe aus atmungsaktivem Nylon für einen besseren Halt, die sich zur Reinigung einfach entfernen lassen.
Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein Oberschenkelgurt, der sich dank des dehnbaren Befestigungsbands mit Klettverschluss frei einstellen lässt und dadurch einen guten Halt bietet. In die kleine Tasche am Gurt wandert der zweite Joy-Con, so dass auch Stellungen und Bewegungen des Beins von der Software registriert werden können, z.B. beim Knieheben.
Verspieltes Training
Das Herzstück von Ring Fit Adventure bildet der Storymodus: Dort bewegt man sich durch eine 3D-Spielwelt und bekämpft Monster (inkl. Endgegner) mit liebevoll gestalteten Minispielen in typischer Nintendo-Manier. Dabei sollte man sich von der niedlichen Präsentation und den bunten Farben nicht blenden lassen, denn schnell bilden sich die ersten Schweißperlen – vor allem, wenn man sich innerhalb der 30 Schwierigkeitsstufen für eine stärkere körperliche Betätigung entschieden hat.
Abseits der Story lassen sich separat die gewünschten Körperregionen vom Rücken über Oberarme bis hin zu Bauch und Beinen trainieren – sei es mit vorgefertigten oder selbst zusammengestellten Trainingsplänen, inklusive Aufwärmübungen und Stretching. Darüber hinaus gibt es mit Rhythmus-Fit einen separaten Modus, in dem man die Aktionen im Takt der Musik und dem idealen Timing ausführt. Wer nahezu unabhängig vom Spiel trainieren möchte, findet außerdem einen Multi-Tasking-Mode. Dort wird der Bildschirm ausgeschaltet und die Software zeichnet lediglich auf, wie oft man den Ring-Con zusammen oder auseinander zieht, während man sich nebenher anderen Aktivitäten wie Fernsehprogrammen widmet. Sogar an eine potenzielle Ruhestörung hat man bei Nintendo gedacht: Wer seine Nachbarn vor allem in Mietwohnungen mit ständigen Stampfgeräuschen nicht in den Wahnsinn treiben will, kann eine „Leise-Option“ aktivieren, mit der laute Übungen durch leise Kniebeugen ersetzt werden. Ein nettes Gimmick ist außerdem die Einbindung des IR-Sensors am rechten Joy-Con, mit dem sich nach dem Training der Puls messen lässt.
Kein Partyspiel
Für einen kleinen Motivationskick dürfte neben dem Kalorienzähler auch der Vergleich mit Freunden gehören, obwohl man selbst für den Zugriff auf die Ergebnislisten ein kostenpflichtes Abo für Nintendo Switch online benötigt. Einen Mehrspielermodus für direkte Duelle lokal oder über das Internet gibt es im Gegensatz zu Nintendo Switch Sports hier übrigens nicht – schade, aber nachvollziehbar. Denn Ring Fit will in erster Linie ein verspieltes Trainings-Tool sein und weniger ein Partyspiel! Als solches funktioniert es aber ausgesprochen gut – das dürften vor allem Einsteiger dank des obligatorischen Muskelkaters am eigenen Leib spüren. Vor allem aber schafft es Nintendo, mit Ring Fit Adventure, das Training mit dem verspielten Ansatz enorm spaßig zu gestalten und dabei auch die Motivation aufrecht zu halten.