Emotionen pur beim letzten Heimspiel: VC Neuwied verabschiedet sich trotz Niederlage gegen VC Wiesbaden mit stimmungsvollem Abend und engagierter Leistung.

Neuwied |

Der VC Neuwied unterlag in seinem letzten Heimspiel dem Nachbarn VC Wiesbaden deutlich mit 0:3 Sätzen (19, 17, 12). Trotzdem war es für Mannschaft und Zuschauer ein stimmungsvoller Abend, an dem sich das Team von seinem Publikum verabschiedete.

Dies lag zum einen an der Zuschauerzahl von 455, mit der die Kapazität der kleinen Halle des Rhein-Wied-Gymnasiums fast ausgeschöpft war. Wiesbaden steuerte dazu 100 Fans der „Blauen Wand“ bei, die genauso für Stimmung sorgten wie die Schülergruppe aus Koblenz mit ihren Regenfass-Trommeln.

Überlegene Wiesbadener lassen keine Chance

Der Klassenerhalt war deutlich zu erkennen: Wiesbaden war in jedem Spielelement überlegen und erfüllte seine Pflichtaufgabe im Rennen um den bestmöglichen Playoff-Platz souverän, ohne dass Neuwied, gemessen an seinen derzeitigen Möglichkeiten, enttäuschte. Wiesbadens Trumpf dabei war die größere Annahme- und vor allem Abwehrstärke, mit der die Hessinnen gelegentlichen Neuwieder Angriffsversuchen den Erfolg nahmen.

Neuwieds Trainer Yağlioğlu hatte heute für die leicht angeschlagene Elisabeth Kettenbach die 19-jährige Carla Fuchs mit der Regie beauftragt, Missverständnisse mit ihren Angreiferinnen hielten sich im Rahmen. Dennoch spielte Wiesbaden rasch einen Punktevorsprung heraus, hielt die kämpfenden Neuwiederinnen auf Distanz und brachte seinen 1. Satz rasch mit 25:19 in trockene Tücher.

Eine weitere Neuerung Yağlıoğlus war der gelegentliche Einsatz von Laura Berger auf der Außenangreiferposition. Die 20-Jährige ließ gute Perspektiven in Blockverhalten wie im Angriff erkennen. 

Viele Fehler besiegeln Schicksal der Neuwiederinnen

Satz zwei verlief bis zum 10:10 ausgeglichen. Angriffserfolgen, häufig über die spätere MVP auf Neuwieder Seite, Yasmine Madsen, standen Missverständnisse im Angriff und individuelle Fehler in Annahme und Aufschlag gegenüber. Da sich die Fehlerzahl zum Satzende hin häufte, konnte Wiesbaden seinen Punktvorsprung bis zum finalen 25:17 ohne besondere Mühe ausbauen.

Angesichts einer sich im 3. Satz (12:25) weiter häufenden Fehlerzahl lässt sich vermuten, dass die junge Neuwieder Truppe zum Saisonschluss auch am Ende ihrer physischen wie mentalen Kräfte angekommen ist.

Ja, es ist frustrierend, Woche für Woche zu verlieren

- TiginYağlioğlu, Headcoach der Deichstadtvolleys

Trotzdem wird der Tabellenletzte mit dem schmalen Budget auf dem eingeschlagenen Weg bleiben. Yağlioğlu gibt seiner Mannschaft für die Saisonleistung die Note „befriedigend“. Schließlich verstehe sich Neuwied als Ausbildungsverein.

Mit dem, was hier mit der Bundesliga und ihrem Unterbau angestoßen worden ist, geschieht etwas, was wir auch weiterführen wollen

- TiginYağlioğlu, Headcoach der Deichstadtvolleys

Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die sich im Laufe des Jahres entwickelt hat. Wir hatten einige tolle Spiele bei denen wir gezeigt haben, dass wir kämpfen und mithalten können. Am Ende aber entscheidet immer die Klasse.

- Manohar Faupel, Manager der Deichstadtvolleys

Die sahen die Zuschauer heute in Person von Wiesbadens Tanja Großer, die alleine mehr Bundesligaspiele absolviert haben dürfte, als alle Neuwieder Spielerinnen außer Sina Fuchs zusammen. Einmal mehr wurde Großer zur besten Spielerin der Partie gewählt.

Da sich Straubing aus Liga 1 zurückgezogen hat, findet das definitiv letzte Saisonspiel der Deichstadtvolleys 2/23 erst in zwei Wochen beim SSC Palmberg Schwerin statt.