Arina Horre übernimmt die künstlerische Interimsleitung am Theater Lahnstein nach der vorzeitigen

Lahnstein |

Arina Horre bringt jahrzehntelange Theatererfahrung auf und hinter der Bühne mit nach Lahnstein. 2019 übernahm sie die Trägerschaft der staatlich anerkannten Schauspielschule Koblenz (S/KO), deren Leiterin sie zu diesem Zeitpunkt bereits drei Jahre war.

Als Dozentin für Schauspiel, Method Acting und Theatergeschichte fördert Horre zusammen mit ihrem Team individuell die Talente angehender Schauspieler, um deren Traumberuf verwirklichen zu können.

Neben dem Studium der Theaterwissenschaft, Literaturwissenschaft und Philosophie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, erlernte sie den Beruf der Regisseurin durch Regiehospitanzen und Regieassistenzen an den Theatern Koblenz, Trier und „Fletch Bizzel“ in Dortmund. Sie übernahm die Produktionsleitung bei etlichen Stücken, darunter „Orpheus und Eurydike“, „Das Mietshaus 1923“ und „Maria Magdalena“ von Axel Hinz bei Schauspiel im Denkmal. Bei ihren zahlreichen Regiearbeiten konnte sie ihre Begeisterung für das Theater umsetzen.

Sie inszenierte unter anderem Yasmina Rezas „Drei Mal Leben“ und „Der Gott des Gemetzels“, Henning Mankells „Antilopen“, Neil la Butes „Tag der Gnade“ sowie selbst verfasste Theaterstücke wie „Mädchenkram“ in unterschiedlichen Spielstätten. Auch Irmgard Keuns „Das kunstseidene Mädchen“ – das im März auch in Lahnstein zur Aufführung kommt – zählt zu ihren Inszenierungen.

In ihrer theaterpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen legt Arina Horre einen besonderen Fokus darauf, jungen Menschen eine kritische und selbstbestimmte Auseinandersetzung mit jugendspezifischen Fragen, Gesellschaft und Politik zu ermöglichen. So leitete sie bereits Workshops, unter anderem am Haus der Jugend Montabaur, gegen Rassismus im Alltag und war Co-Leiterin einer selbstorganisierten diskriminierungskritischen Theatergruppe mit geflüchteten und deutschen Jugendlichen.

Seit über zehn Jahren schreibt sie Theaterstücke für Jugendliche zu aktuellen Themen wie Coronapandemie, Pubertät und Mobbing. 2022 erschien ihr erstes Kinderbuch „Baldur, das Angstmonster(chen)“ im Papierfresserchen Verlag, das sie außerdem selbst illustrierte.

Auch in Lahnstein ist sie keine Unbekannte: Hier führte sie bereits Ende der 90er Jahre mehrere Co-Regiearbeiten, wie „Mirad, ein Junge aus Bosnien“ von Ad de Bont im Jugendkulturzentrum. Auch im Theater Lahnstein inszenierte sie schon als Co-Regisseurin: Paul Maars „Eine Woche voller Samstage“ und „Der kleine dicke Ritter“ von Otfried Preußler. Auch einige ihrer Studenten waren schon in Produktionen des Theaters Lahnstein und der Burgspiele auf der Bühne zu sehen.

Theater ist neben einem Ort der kleinen Weltflucht und der Unterhaltung auch eine Stätte des Staunens und der Lehre und auch schon immer ein Ort der gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung. Theater sollte meiner Meinung nach eine Begegnung von allen ermöglichen, barrierefrei und offen, auf, vor und hinter der Bühne.

- Ariane Horre, neue Interimsleitung am Theater Lahnstein

Im Januar bringt sie den Kinderbuchklassiker „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ auf die Lahnsteiner Bühne. Dieser Kinderbuchklassiker von Michael Ende erinnert daran, wie wichtig es ist, für die gute Sache zu kämpfen. Das Stück verbindet die ernste Problematik von Klimakrise und Umweltverschmutzung mit einer Kombination aus schrägem Humor, Musik und Magie.

Ich glaube an ein Theater des Vertrauens mit einer offenen Gesprächskultur. Mit Arina Horre haben wir an der Städtischen Bühne eine leidenschaftliche wie reflektierte Theatermacherin für Lahnstein gewonnen. Kurz: Sie ist ein Glücksfall und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.

- Lennart Siefert, Oberbürgermeister von Lahnstein