Einblicke in Kultur, Verwaltung und Wirtschaft der brasilianischen Partnerschaft, die momentan von einer Delegation aus Boppard besucht wird.

Boppard/Brasilien |

Neun Jugendliche aus Boppard sind aktuell unterwegs in Brasilien. Gemeinsam mit Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier erkunden sie zehn Tage lang Boppards Partnerstadt Arroio do Meio und leben bei brasilianischen Gastfamilien. In unregelmäßigen Abständen berichten sie von ihren Reiseerlebnissen.

Natürlich stand auch ein Treffen mit dem Bürgermeister der Partnerstadt Arroio do Meio mit auf dem Programm. Reiseteilnehmerin Ada Ries berichtet:

Am Freitag, 21. Oktober 2022, trafen wir uns um 8.30 Uhr am Rathaus in Arroio do Meio und durften den Bürgermeister der Stadt, Danilo Bruxel, kennenlernen. Nach ein paar Fotos ging es von dort aus mit unserem Kleinbus in die Kleinstadt Colinas. Dort wurden wir von Colinas Bürgermeister Sandro Ranieri Herrmann durch die Stadtverwaltung geführt, und wir durften einen Blick auf die Besonderheiten der Stadt werfen.

Vom Aussichtspunkt Morro Thomas bewunderten wir den Blick auf den Taquari-Fluss. Zum Mittagessen fuhren wir zum See „Lagoa da Harmonia“, und einige von uns drehten eine Runde in einem Schwanen-Tretboot. Unsere nächste Station war die Kleinstadt Teutônia, in der wir eine Führung durch die Centro Administrativo von Bürgermeister Celsio Aloísio Forneck erhielten. Auch ein Besuch im Museum der Stadt stand mit auf dem Programm.  Letzter Stopp war die Stadt Cruzeiro do Sul, wo wir die Aussicht über das Taquari-Tal bei beginnender, abendlicher Dämmerung genießen konnten.

Ein Marktbesuch und ein Foto am Fuß einer Statue: Auch samstags gab es für die Jugenddelegation viel zu erleben, wie Ella Neier beschreibt:

Samstags findet an der Rua Coberta der Markt der Kleinproduzenten statt. Auf mehreren Tischen verkaufen Händler aus der Region ihre Waren. Dort gibt es frisches Obst und Gemüse, Backwaren und eingelegte Lebensmittel. Nach einem Besuch des Markts fuhren wir zu der erst kürzlich für 3 Millionen Reais errichteten monumentalen Christusstatue „Christo Protetor“, die 43 Meter hoch ist, und damit sogar größer als die Statue in Rio de Janeiro. Auch wenn die Umgebung noch nicht fertig ausgebaut ist, war die Statue sehr beeindruckend und wirkte vor allem am Fuße derer riesig.

Anschließend konnte der Nachmittag frei mit den Gastfamilien gestaltet werden. Ein Großteil der Gruppe fuhr zu einem Park mit Wasserfällen. In dem an den Wasserfall angrenzenden Park durften wir auf einem Esel reiten und ein typisches brasilianisches Spiel spielen. Anschließend ließ ein Teil unserer Gruppe den Abend auf der Kirmes in Forqueta, einem Ortsteil von Arroio do Meio, ausklingen.

Die Jugenddelegation erhielt auch spannende Einblicke in die Wirtschaft von Boppards Partnerstadt. Max Muders berichtet:

Der Montag, 24. Oktober 2022, begann am städtischen Rathaus. Von dort aus fuhren wir zu einem Denkmal deutscher Einwanderung, das direkt neben der Firma Girando Sol liegt. Girando Sol produziert sämtliche Arten von Reinigungsmitteln, beispielsweise Waschmittel oder Badreiniger. Nach einer Unternehmensvorstellung erhielten wir eine Führung, bei der wir den Herstellungsprozess der Produkte beobachten konnten. Nach einem Mittagessen in der firmeneigenen Kantine wurden wir herzlich verabschiedet und machten uns auf den Weg zu Neugebauer, dem viertgrößten Schokoladenhersteller in Lateinamerika. Auch dort wurden wir ausführlich durch das Unternehmen geführt, und durften einige Produkte testen.

Um dem Tag einen runden Abschluss zu geben, fuhren wir im Anschluss ins „Refúgio Heimatland“ – ein Ort mit weit zurückreichender Geschichte. Dabei handelt es sich um ein Gelände, auf dem die Großeltern des Besitzers im 19. Jahrhundert in Brasilien ankamen. Eben jener Grund und Boden wurde seitdem in der Familie immer weitergegeben und beherbergt mittlerweile zwei Häuser und mehrere Hektar Land, auf denen nicht nur Menschen, sondern auch Tiere ihr Zuhause finden.

Die Reise in die brasilianische Partnerstadt wird organisiert von der Stadt Boppard. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Jugenddelegation war ein Eigenanteil von 50 Prozent der Flugkosten, höchstens jedoch 500 Euro zu leisten. Alle weiteren Kosten übernimmt die Stadt.