Radha Fiedler, Sophia Junk, Kai Kazmirek, Viktoria Müller und Leon Schwöbel haben sich für die deutsche Hallenmeisterschaft qualifiziert.

Leipzig/Rhein-Wied |

Erster großer Saisonhöhepunkt für fünf Spitzen-Leichtathleten der LG Rhein-Wied an diesem Wochenende: Radha Fiedler, Sophia Junk, Kai Kazmirek, Viktoria Müller und Leon Schwöbel haben die Normen für die deutsche Hallenmeisterschaft erfüllt und werden sich in Leipzig mit der nationalen Elite messen. Die Rhein-Wieder haben Medaillenaussichten. Wir geben einen Überblick über die Ausgangslagen und Ziele der Aktiven im rot-weißen Dress.

Radha Fiedler (800 Meter: Halbfinale Samstag, 16:15 Uhr; Finale: Sonntag, 16 Uhr)

Der Rhein-Wied-Neuzugang feiert in Leipzig seine Premiere bei der deutschen Hallenmeisterschaft. Die Vorfreude auf eine gute Atmosphäre und einen spannenden 800-Wettkampf ist entsprechend groß. Fiedler steht mit ihrer Zeit von 2:09,11 Minuten auf Position fünf der Meldeliste, und weil auch die vergangenen Wettkämpfe sowie die Trainingsform stimmten, nimmt sie die Qualifikation für das Finale in den Blick. „Bei meinem letzten Wettkampf in Sindelfingen konnte ich meine persönliche Bestleistung um fast eine Sekunde verbessern, bin aber knapp über 2:08-er-Zeit geblieben. Die DM in Leipzig als Höhepunkt der Hallensaison wäre die optimale Gelegenheit, die Schallmauer zu durchbrechen und meine Zeit nochmals zu unterbieten“, erklärt Fiedler ihre Zielsetzung.

Sophia Junk (60 Meter: Halbfinale Samstag, 16:12 Uhr; Finale Samstag: 18:52 Uhr; 200 Meter: Halbfinale Sonntag 12:35 Uhr, Finale: 15:20 Uhr)

Das noch junge Jahr 2022 ist das Jahr der Sophia Junk. In Berlin hat sie ihren 60-Meter-Hausrekord auf 7,29 Sekunden gedrückt und die Norm für die Hallenweltmeisterschaft in Belgrad erfüllt. Was auf den ersten Blick überrascht: Für 22-Jährige wird es die erste Hallen-DM-Teilnahme. In den Vorjahren kam kurz vor den Titelkämpfen wiederholt eine Blessur oder Verletzung in die Quere. „Weil ich meine Verfassung aus den jüngsten Wettkämpfen aufrechterhalten konnte, habe ich für die DM ein gutes Gefühl. Ich versuche meine Zeit über 60 Meter zu bestätigen“, blickt Junk voraus, die den Endlauf ins Visier nimmt. „Dann ist alles möglich“, glaubt die Sprinterin, die in einem Feld mit hoher Leistungsdichte einiges für möglich hält. Neben Junk haben auch Gina Lückenkemper und Tatjana Pinto die WM-Norm erfüllt. Junk wird im März aufgrund ihrer weiteren Saisonplanung in Vorbereitung auf den Sommer nicht zur Weltmeisterschaft nach Belgrad reisen. Talea Prepens und Yasmin Kwadwo zählen ebenfalls zu den Anwärterinnen auf die Top-Plätze. Abhängig vom Gefühl nach dem 60-Meter-Sprint will die Deutsche U23-Doppelmeisterin ihren Start über 200 Meter machen. Sie geht jedoch davon aus, dass sie auch die Hallenrunde in Angriff nehmen wird – ebenfalls mit Ambitionen: „Ich habe in dieser Saison erst einen lockeren Trainingslauf über 200 Meter absolviert und nur wenig auf der Rundbahn trainiert. Eine Top-Drei-Platzierung halte ich für möglich.“

Kai Kazmirek (60 Meter Hürden: Samstag, 17:54 Uhr; Weitsprung: Sonntag, 12:54 Uhr)

Das Zehnkampf-Ass, das zum wiederholten Male bei einer Hallen-DM über 60 Meter Hürden und am Weitsprung teilnimmt, befindet sich gerade in der ersten Woche der Wettkampfphase, die sich bis zur Hallen-Weltmeisterschaft in Belgrad hinstreckt. Leipzig soll auf dem Weg dahin eine erste Standortbestimmung sein. „Das Finale beziehungsweise der Endkampf wären super. Ich habe mir aber für meine Wettkampfpremiere in diesem Jahr keine konkrete Zeit oder Weite vorgenommen. Es geht darum Spaß zu haben und gesund durchzukommen. Das ist das Wichtigste", sagt Kazmirek.

Viktoria Müller (60 Meter Hürden: Halbfinale Samstag, 16:08 Uhr; Finale: Samstag, 18:02 Uhr)

Mit dem starken vierten Platz im Jahr 2021 zeigte Viktoria Müller bereits, dass sie sich in der nationalen Spitze des Hürdensprints in der Halle nicht verstecken muss. „Die Konkurrenz ist sowohl in der Spitze als auch in der Breite wieder sehr, sehr stark. Daher muss ich schauen, ob es für eine Finalteilnahme reichen wird“, sagt die 25-Jährige. Ihre ersten Wettkämpfe im Januar unter anderem mit einer Zeit von 8,45 Sekunden bei der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft in Ludwigshafen deuteten auf eine sehr gute Hallensaison dann. Anfang Februar durchkreuzte dann jedoch eine Erkrankung die Pläne. „Deshalb ist es spannend, inwieweit sich das auf meine Leistung ausgewirkt hat“, sagt Müller, die inzwischen wieder mit voller Intensität ihr Training bestreitet und optimistisch ist, am Samstag schnell auf der Bahn unterwegs sein zu können.

Leon Schwöbel (Kugelstoß: Samstag, ab 14:03 Uhr)

Debüt Nummer drei in Leipzig: Auch für Leon Schwöbel wird es die erste DM-Teilnahme in der Männerklasse. Nach vielen verletzungsgeplagten Jahren konnte der Westerwälder in Reihen der LG Rhein-Wied seine guten Leistungen aus dem Sommer 2021 bestätigen. Als einziger Angleiter kann er in der deutschen Spitze der Drehstoßer mithalten. „Das macht mich besonders stolz“, sagt Schwöbel. Mit einigen aus dem Teilnehmerfeld befand sich Schwöbel in diesem Jahr bereits in gleichen Wettkämpfen – unter anderem wird der Idar-Obersteiner Dennis Lukas mit Medaillenaussicht in den Ring gehen. „Das Teilnehmerfeld liegt in diesem Jahr besonders nah beieinander. Daher wird es hoffentlich ein spannender und hochklassiger Wettkampf“, glaubt Schwöbel. Vielleicht ist am Samstag die eine oder andere Überraschung möglich – auch für Leon Schwöbel.