Angesichts eines steigenden Fachkräftemangels in Deutschland passt der Rhenser Mineralbrunnen seine Ausbildungsstrategien an und setzt auf modernisierte Ansätze und Weiterbildungsmaßnahmen, um junge Talente zu gewinnen.

Die Suche nach Auszubildenden aus der Generation Z fordert kleine und mittelständische Unternehmen stark heraus. Der Bundesagentur für Arbeit zufolge blieben in 2022/2023 in Deutschland über 250.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Tendenz steigend. Auch der Rhenser Mineralbrunnen schreibt einige offene Ausbildungsstellen aus – insbesondere im Handwerk. Wie positioniert sich Rhenser im „War of Talents“?

Immer weniger junge Menschen in Deutschland beginnen nach der Schule eine Ausbildung. Stattdessen entscheiden sich viele für ein Studium. Für den deutschen Arbeitsmarkt wird diese Entwicklung angesichts des demografischen Wandels zunehmend zum Problem. Auch der Rhenser Mineralbrunnen, Hersteller alkoholfreier Getränke, steht vor der Herausforderung, offene Ausbildungsstellen zu besetzen – vor allem in den handwerklichen Berufen.

Großer Bedarf im Handwerk

Rhenser bietet aktuell drei Ausbildungsberufe an, vom Industriemechaniker über den Elektroniker für Betriebstechnik bis hin zum Maschinen- und Anlagenführer. „Unsere Auszubildenden durchlaufen spannende Abteilungen und übernehmen von Anfang an viel Verantwortung in ihren Aufgaben“, sagt Christian Berentzen, Geschäftsführer bei Rhenser Mineralbrunnen.

„Derzeit beschäftigen wir zwei Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement, die wir in diesem und im nächsten Jahr auch beide nach ihrer Ausbildung übernehmen werden. Im Handwerk sieht es etwas schwieriger aus. Dort haben wir aktuell einen Auszubildenden als Elektroniker für Betriebstechnik und einen Auszubildenden als Industriemechaniker. Zudem beschäftigen wir einen Auszubildenden als Maschinen- und Anlagenführer über die Gesellschaft zur Förderung beruflicher Integration (GFBI) in Koblenz“, beschreibt Ingrid Bodesheimer, Kaufmännische Leitung und zuständig für den Personalbereich bei Rhenser Mineralbrunnen, die Ausbildungssituation des Rhenser Traditionsunternehmens. 

Den schwierigen Ausbildungsmarkt im Handwerkbereich erläutert auch Handwerkspräsident Jörg Dittrich vor wenigen Monaten, der vor knapp 40.000 unbesetzten Ausbildungsstellen im Handwerk warnt. Eine der Ursachen sei Dittrich zufolge der Übergang von der Schule in die Ausbildung. Hier sei eine bessere Berufsberatung für Schüler speziell für Ausbildungsberufe notwendig.

Um wieder mehr qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, hat die Bundesregierung im Oktober 2022 eine Fachkräftestrategie aufgesetzt. Die fünf zentralen Handlungsfelder der Strategie sind: 

1.)    Zeitgemäße Ausbildung
2.)    Gezielte Weiterbildung
3.)    Arbeitspotenziale wirksamer heben, Erwerbsbeteiligung erhöhen
4.)    Verbesserung der Arbeitsqualität, Wandel der Arbeitskultur
5.)    Einwanderung modernisieren, Reduzierung der Abwanderung

Zeit zum Umdenken

Rhenser verfolgt verschiedene Ansätze, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. So besitzen einige Mitarbeiter den AdA-Schein (Ausbildung der Ausbilder) und können somit selbst junge Menschen in den jeweiligen Abteilungen ausbilden. Zudem gibt es Angebote zur Weiterbildung auch über die eigene Ausbildung und Tätigkeit hinaus. 

Katja Duhr, Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement, berichtet von ihren positiven Erfahrungen während der Ausbildung bei Rhenser: „Ich bin selbst in Rhens aufgewachsen und freue mich, zu sehen, wie sich das Unternehmen weiterentwickelt. Mich motivieren die angenehme Arbeitsatmosphäre und der Zusammenhalt im Team.”

Auch bei Rhenser spielen zumindest für den Bereich Büromanagement eine angemessene Work-Life-Balance, flexible Arbeitsmodelle und moderne, digitale Arbeitsplätze eine zunehmend größere Rolle zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern und Auszubildenden.

„Viele Ausbildungsberufe befinden sich im Wandel und verfügen über neue Aufgaben und Lerninhalte. Hier wird auch Rhenser mit der Zeit gehen und jungen Menschen früh Verantwortung übertragen“, so Christian Berentzen.