So ist nur Fußball, nur ihm gelingt es in 180 Minuten oder mit zwei Siegen aus einem Zustand der Verzweiflung in den der Wiederauferstehung, passend zur Osterwoche, zu kommen.

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Mit dem 2:0 in Lyon gegen Frankreich sind wir wenige Monate vor der Europameisterschaft im eigenen Lande wieder da. Und drei Tage später sorgt der 2:1 Sieg gegen die Niederlande in Frankfurt dafür, dass Lyon keine Eintagsfliege bleibt.

Das Trauma der Niederlage ausgerechnet gegen Österreich ist abgeschüttelt, Nagelsmann ist ein Coup gelungen, wir haben das schnellste Tor in der deutschen Länderspielgeschichte erzielt, wie ein Souffleur auf der Theaterbühne hat uns Toni Kroos mit einem Schlag aus den Tiefen des Fußballs, in die ein viermaliger Weltmeister nie geraten darf, wieder herausgeführt. Da spricht niemand mehr davon, dass aus adidas bald Nike wird, zumindest für ein paar Tage. Jetzt leiden Frankreich und die Niederlande und wir sind auf der europäischen Bühne zurück. Der Respekt vor deutscher Fußballkunst wird bei den Gegnern wieder da sein. Im Juni gibt es noch die Spiele gegen die Ukraine, die auch für die EM qualifiziert ist, und gegen Griechenland, das am Dienstag gegen Georgien ausschied und der EM fernbleiben muss.

Bundestrainer Nagelsmann wird dafür sorgen, dass aus der aufkeimenden Euphorie keine Überheblichkeit wird, denn dafür gibt es nach den Auftritten der Nationalmannschaft in den letzten Jahren keinen Anlass. Noch etwas ist mit den Siegen gegen Frankreich und die Niederlande geschafft worden: der Boden für eine begeisternde EM in unserem Lande ist bereitet. Das Sommermärchen darf kommen.