Mit der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023 in Australien und Neuseeland gilt die von Martina Voß-Tecklenburg geführte deutsche Mannschaft als Favoritin, was eine willkommene Abwechslung für den Deutschen Fußball-Bund darstellt, dessen Herren- und U23-Teams in diesem Jahr keine hoffnungsvollen Aussichten aufweisen.

Australien |

Es ist so weit: Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen vom 20. Juli bis 20. August 2023 startet auf der anderen Seite der Weltkugel in Australien und Neuseeland.

Und wenn man den Kennern des Weltfrauenfußballs trauen darf, dann gehört die Mannschaft von Martina Voß-Tecklenburg zu den Favoriten der Titelkämpfe. Marokko, Kolumbien und Südkorea (mit dem ehemaligen Trainer von TuS Koblenz und dem VFL Hamm, Colin Bell), sind die deutschen Vorrundengegner.

Würde das deutsche Team tatsächlich ganz vorne mitspielen, dann wäre es für den Deutschen Fußball-Bund, der den Frauenfußball noch bis 1970 verboten hatte, ein wenig Labsal in der Gesamtbilanz der Nationalmannschaften, zumal die Herren und auch die U23 in diesem Jahr alles andere als hoffnungsvolle Perspektiven für die Zukunft aufzeigten. Es läuft nicht rund im Männerfußball in Deutschland: ein Jahr vor der EM im eigenen Lande, gehört die Nationalmannschaft nicht mehr zu den Teams, die in Europa – von der Welt ganz zu schweigen – mit vorne stehen.

Die Frauen sollen es richten

Jetzt also sollen es die Frauen richten. Lena Gößling, bis vor kurzem noch Teil der Nationalmannschaft, für die sie 106 Länderspiele machte, ist optimistisch. Von 2006 bis 2011 spielte Lena Gößling für den SC 07 Bad Neuenahr, bevor sie von 2011 bis 2021 zum VfL Wolfsburg wechselte, mit dem sie deutsche Meisterschaften und Pokalsiege in Serie einfuhr. Europameisterin und Olympiasiegerin 2016 wurde sie mit dem deutschen Team.

Und heute spielt sie in der Lottoelf, auch eine Reminiszenz an ihre Jahre in Bad Neuenahr. „Die deutsche Mannschaft wird für die WM gut vorbereitet sein und sie gehört zu denen, die ganz weit kommen können. Dafür steht neben dem Team auch die Trainerin mit ihrer Erfahrung“, sagt Lena Gößling beim Spiel der Lottoelf in Mendig.  In der Lottoelf spielt Lena nur unter Männern. Zum deutschen Männerfußball, dem in der Nationalmannschaft, will sie nichts sagen. Sie lächelt.