Mayen |

Pascal Badziong, CDU-Kandidat für die Landratswahl 2024 im Kreis Mayen-Koblenz, vertritt eine Politik, die Tradition und digitale Innovation verbindet. In unserem Interview spricht er über seine Visionen, die Rolle sozialer Medien in der Politik und die Wichtigkeit von Ehrenamt. Badziong teilt persönliche und berufliche Einblicke, die zeigen, wie er den Kreis Mayen-Koblenz für die Zukunft gestalten möchte.

a4u: Sie kandidieren als Landrat im Kreis Mayen-Koblenz. Sie sind 36 Jahre alt, wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

PB: Mein Weg begann mit dem Abitur in Bendorf, gefolgt von einem Studium der Germanistik und Philosophie in Mainz. Schon früh engagierte ich mich journalistisch, ein Interesse, das ich während meines Studiums und Referendariats weiterverfolgte. Neben meinem Studium zog es mich beruflich in die Landespolitik, wo ich für verschiedene Ministerien und das Bundespresseamt tätig war. Nach meinem Referendariat am Gymnasium Schloss Hagerhof in Bad Honnef, bin ich an der Schule geblieben und habe eine Planstelle des Landes Nordrhein-Westfalen angetreten. Schließlich führte mich mein Weg nach einigen Jahren wieder nach Koblenz, wo ich die Position des ersten Kreisbeigeordneten übernahm. Privat bin ich in Heimbach-Weis in einem Drei-Generationen-Haushalt aufgewachsen und lebe heute in Weitersburg.

a4u: Ihre Hobbies?

PB: Turnier- und Tanzsport waren seit meiner Kindheit ein wichtiger Ausgleich für mich. Auch wenn ich heute nicht mehr aktiv im Turniertanz bin, ist das Tanzen ein fester Bestandteil meines Lebens. Neben meinem politischen Alltag suche ich regelmäßig kulturelle Veranstaltungen auf, um meiner Leidenschaft für Musik und Bewegung nachzugehen. Diese Auszeiten sind essentiell, um mit Energie und neuen Ideen in den politischen Tagesablauf zurückzukehren.

a4u: Welche persönlichen Werte sind Ihnen wichtig und wie setzen Sie diese in Ihrem Leben und Ihrer politischen Tätigkeit um?

PB: Authentizität, Glaubwürdigkeit und Zielstrebigkeit sind die Werte, die mir am wichtigsten sind. Ich halte es für essentiell, authentisch zu bleiben, weil man nur so wirklich überzeugend sein kann. Als Lehrer und in meiner aktuellen Rolle ist es mir immer wichtig gewesen, eine Vorbildfunktion einzunehmen und das vorzuleben, was ich mir auch von anderen wünsche. Zielstrebigkeit ist ebenfalls entscheidend, denn ich glaube, dass wir nur als Team, als Gemeinschaft, wirklich etwas bewegen können.

a4u: Sie haben auch Ihre Vorbilder erwähnt, wer hat Sie inspiriert?

PB: Ein prägendes Vorbild für mich als Lehrer war meine Philosophielehrerin in der Oberstufe. Rückblickend betrachtet war sie didaktisch und pädagogisch ein Musterbeispiel für mich, an dem ich mich immer orientiert habe. Ein weiteres großes Vorbild für mich war mein verstorbener Großvater, der selbst Lehrer und zudem ein bekannter Fußballer war (Jakob Oden, Tus Neuendorf, Anm. der Red.). Er hat mir viele Werte vermittelt, die mich bis heute prägen.

a4u: Ehrenamtliches Engagement ist wesentlich für Sie, wo sind Sie aktiv?

PB: Schon vor meiner Zeit als Kreisbeigeordneter war ich ehrenamtlich, vor allem in Kultur und Bildung, tätig. So habe ich zusammen mit anderen Mitstreitern die "Festspiele am Rheinblick Bendorf" aus der Taufe gehoben und viele Jahre organisiert. Ich gehöre dem Beirat des Fördervereins "Hausenborn" an und engagiere mich für verschiedene kulturelle Projekte. Auch in der lokalen Politik war ich natürlich in Stadt- und Kreistag aktiv. Mit meiner neuen Rolle habe ich mein ehrenamtliches Engagement reduziert, um mich auf meine Aufgaben zu konzentrieren. Ich plane jedoch, mich zukünftig wieder verstärkt ehrenamtlich einzubringen, denn das Ehrenamt bleibt ein wesentlicher Aspekt meines Lebens.


a4u: Wie war der Wechsel vom Lehrer zum Kreisbeigeordneten?

PB: Tatsächlich war der Wechsel eine große Veränderung, aber auch sehr bereichernd. Der Lehrerberuf ist sehr strukturiert, während die Tätigkeit im Kreishaus abwechslungsreicher und herausfordernder ist. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen, was mir half, mich einzufinden. Die größte Herausforderung lag darin, Verwaltungsarbeit und Bürgerkontakt zu balancieren. Doch gerade diese Vielfalt finde ich besonders erfüllend.


a4u: Welche Projekte waren Ihnen bisher als Kreisbeigeordneter besonders wichtig?

PB: Ich bin besonders stolz auf Projekte, die den Zusammenhalt und das Ehrenamt im Kreis Mayen-Koblenz fördern. Wir arbeiten auch intensiv an der wirtschaftlichen Entwicklung, um gute Bedingungen für Unternehmen und Fachkräfte zu schaffen. Ein weiteres Kernanliegen ist der Umweltschutz, wo wir nachhaltige Initiativen unterstützen, um unseren Kreis zukunftsfähig zu gestalten.

a4u: Ist Ihre Erfahrung als Kreisbeigeordneter ein Vorteil für die kommende Urwahl, Ihr Wettbewerber hat weniger Möglichkeit, sich öffentlich zu präsentieren?

PB: Definitiv, meine Amtszeit als Kreisbeigeordneter sehe ich als klaren Vorteil. Meine jetzige Funktion ermöglichte es mir, sowohl in der Öffentlichkeitsarbeit als auch in der Verwaltungsführung umfassende Erfahrungen zu sammeln.  Die dabei gewonnenen Einblicke und der direkte Kontakt mit den Bürgern sind unerlässlich, um den Kreis effektiv zu leiten. Ich habe die Gelegenheit genutzt, in dieser Zeit eigene Schwerpunkte zu setzen, die mir hoffentlich auch bei der Urwahl zugutekommen werden. Die Menschen konnten sich schon ein erste Bild von mir und meiner Arbeit für den Landkreis machen.

a4u: Inwieweit sehen Sie es als Ihre Stärke an, gerade auch eine jüngere Generation für Politik begeistern zu können?

PB: Eine meiner Stärken ist der Einsatz sozialer Medien, um Politik näher an die Menschen zu bringen. Ich zeige über diese Kanäle, was täglich in der Politik passiert, weil heutzutage nicht jeder die Zeitung liest. Das bietet die Chance, vor allem junge Leute für Politik zu gewinnen. Es ist mir auch wichtig, als Brückenbauer zu wirken, da Politik oft Kompromisse erfordert. Ich schätze es, unterschiedliche Sichtweisen zu einer Lösung zusammenzuführen, die von allen getragen wird.

a4u: Abschließend: Was möchten Sie jungen Menschen im Kreis Mayen-Koblenz mit auf den Weg geben?

PB: Ich möchte junge Menschen ermutigen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich für ihre Überzeugungen einzusetzen. Politik und gesellschaftliches Engagement bieten die Möglichkeit, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Nutzt die Chancen, die sich euch bieten, und scheut euch nicht, Verantwortung zu übernehmen. Wir leben in einer Zeit großer Herausforderungen, aber auch großer Möglichkeiten. Es liegt an uns allen, diese zu nutzen und einen positiven Beitrag zu leisten.

Fragen: Burkhard Hau & Daniela Raben