Trotz eines starken Saisonstarts stieg der TuS Mayen nach einer Reihe von Herausforderungen und Rückschlägen in der Saison 2022/23 in die Bezirksliga ab.

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Die Saison Fußball-Saison 2022/23 ist vorüber, auch in der Rheinlandliga. Bevor es bei den ersten Mannschaften im Amateurbereich in Kürze schon wieder mit der Vorbereitung auf die Saison 2023/24 losgeht, wollen wir noch einmal die Saison der Teams aus der aktuell4u-Region beleuchten.

Den dritten Teil widmen wir dem TuS Mayen.

 Als am Ende der Abstieg feststand, flossen die Tränen in Strömen. 9:1 hatte man sich im letzten Spiel gegen Cosmos Koblenz abschlachten lassen. Bereits nach zehn Minuten lag man 3:0 hinten, die Führung der Konkurrenten aus Malberg und Niederroßbach machte schnell die Runde. Kein Aufbäumen, man ließ es einfach geschehen. So der Eindruck der mitgereisten Mayener Fans, die schon zur Halbzeit zu großen Teilen das Sportgelände verließen.

Aber fangen wir von vorne an. Der TuS Mayen hatte Aufbruchstimmung erzeugt. Ein engagierter neuer Vorstand, der den TuS Stück für Stück wieder nach vorne führen will, der dem Verein neue Strukturen verpasste. Und auch die neu formierte Mannschaft spielte eine sehr ordentliche Hinrunde. Mit einem Nachholspiel in der Hand lag man zur Winterpause auf dem 9. Tabellenplatz, weit weg von den Abstiegsplätzen.

Dann aber kam immer mehr Sand ins Getriebe. Milen Manchev, eine der tragenden Figuren der Hinrunde, wechselte den Verein. Drei Neuzugänge kamen, allerdings konnte keiner davon dem TuS weiterhelfen. Mangelnde Trainingsbeteiligung, verletzte Torhüter, ein monatelang kaputter Trainingsplatz, der dem TuS drei Heimspiele auf fremden Plätzen besorgte (0:8 gegen Morbach, 1:2 gegen Salmrohr (jeweils in Alzheim), sowie ein 2:3 in Kottenheim gegen die am Ende schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga, Neitersen) war die desaströse Ausbeute auf „fremden Heimplätzen“.

Ein weiteres Big Point Spiel hatte der TuS am 30. Spieltag in Niederroßbach. Der Aufsteiger aus dem Hohen Westerwald, noch Wochen zuvor weit abgeschlagen, hatte eine Serie gestartet um die Klasse zu erhalten. Der TuS hingegen wäre mit einem Sieg so gut wie gerettet gewesen. Nach sechs Minuten führte Niederroßbach gegen eine schläfrige TuS-Mannschaft 2:0, am Ende stand es 4:1.

Am vorletzten Spieltag, dem letzten Heimspiel, empfing man den bereits abgestiegenen Lokalrivalen aus Mendig. Niklas Weis sorgte mit seinen beiden Treffern für einen 2:0 Heimsieg, während parallel Niederroßbach bis in die Nachspielzeit nur 1:1 in Tarforst spielte. Man schien mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein – als in der 94. Minute die Westerwälder den Siegtreffer erzielten und die Laune auf der geplanten Saisonabschlussparty nachträglich verhagelte.

Was eine Woche später kam, siehe oben. Der TuS, der bereits im Frühjahr den Kader für eine weitere Saison in der Rheinlandliga festgezurrt hatte, stand plötzlich vor dem Nichts. Schnell aber machte es die Runde, dass die aktuellen Spieler die ursprünglich für die Rheinlandliga zugesagt hatten, auch in der Bezirksliga für den TuS spielen wollen, weitere Spieler kamen im Laufe des Monats Juni hinzu, so dass der TuS mit einer schlagkräftigen Truppe sich in der neuen Liga erst einmal akklimatisieren muss.