Olaf Gstettner spricht im Interview mit Aktuell4U über die Situation des TTC Grenzau.

Grenzau / Höhr-Grenzhausen |

Seit einem Jahr ist Olaf Gstettner, Inhaber des Hotel Zugbrücke, auch Vorsitzender des TTC Grenzau. Als Sohn des Gründungsvaters Manfred Gstettner hat er die Bundesliga-Mannschaft der Tischtennishochburg seit langer Zeit als Sponsor unterstützt. Im Interview mit Aktuell4U spricht Olaf Gstettner über die aktuelle Phase. 

Wie sehr erschwert die Pandemie die sportliche und die wirtschaftliche Entwicklung des TTC Grenzau?

Natürlich macht Corona es alles andere als einfach. Allerdings habe ich schlimmere finanzielle Folgen befürchtet, als wir bisher dadurch hatten. Wir haben gute und treue Partner und Sponsoren, das hilft in einer solchen Situation ungemein. Sportlich ist es natürlich eine Katastrophe, Spiele in menschenleeren Hallen absolvieren zu müssen. Die Atmosphäre, die fehlende Nähe zwischen Zuschauern und Spielern, das macht allen Beteiligten doch sehr zu schaffen.

Was müsste seitens des Sportes und der Politik getan werden, um dem Verein, der seit 1982 in der Bundesliga spielt, jetzt zu helfen?

Die Politik hat schon vor der Pandemie immer weniger für Sportarten wir unsere getan. Ich fürchte, das wird sich nun erst recht nicht wieder zu einem besseren wenden, eher im Gegenteil. Zu spekulieren, was von öffentlicher Seite getan werden könnte, wäre daher wohl vergeudete Zeit.

Zu schaffen macht mir auch eine für die Bundesliga ungute Entwicklung. Die ITTF, der internationale Tischtennisverband, ist nur noch auf die Vermarktung der eigenen Turnier-Events fokussiert. Auf die Spieler wird Druck ausgeübt, daran teilzunehmen, sonst geht es mit der Weltranglistenposition bergab. Die Ligen scheinen dem Verband da ziemlich egal zu sein. Die Vereine sind verpflichtet, die Spieler für die Turniere freizustellen, und kaum noch in der Lage, einen vernünftigen Spielbetrieb zu gewährleisten.

2024 sind die Olympischen Spiele in Paris. Ist die Perspektive des TTC Grenzau darauf ausgerichtet, dann mit einem Spieler im deutschen Team vertreten zu sein?

Einen Spieler von solchem Format zu verpflichten wäre ein Traum, den unsere finanzielle Ausstattung zumindest derzeit jedoch nicht erlaubt. Allerdings haben wir mit dem jungen Tobias Sältzer eines der größten deutsche Talente im Verein. Paris 2024 käme für ihn aller Voraussicht nach noch zu früh, aber vier Jahre später in Los Angeles wäre ja auch OK, oder?

Vielen Dank für das Interview. 

Das Interview führte Hans-Peter Schössler.