Nach The Complete Saga kommt mit der Skywalker Saga das nächste Star Wars Spiel raus, welches sich mit allen Teilen und den Prequels, einer besserem Graphik und jeder Menge Missionen zurückmeldet.

Name: Lego Star Wars: Die Skywalker Saga
Genre: Action-Adventure
Entwickler: TT Games
Publisher: Warner Bros. Interactive Entertainment
Plattform: Xbox (getestet), Xbox Series X|S (getestet), PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Nintendo Switch
Veröffentlichung: 05.04.2022
Preis: ab ca. 55 Euro

Schon seit vielen Jahren versetzt das britische Studio Traveller‘s Tales bzw. TT Games mit seinen Lego-Spielen die digitalen Baumeister in Extase. Dabei umfassen die Abenteuer in den Klötzchen-Welten einige der größten Marken der Entertainment-Branche, darunter Harry Potter, Indiana Jones, Batman, Der Herr der Ringe, Fluch der Karibik, Jurassic Park und sogar Marvel´s Avengers. Eine ganz besondere Stellung hat für viele Fans aber immer noch Lego Star Wars: Nach der Premiere 2005 folgte ein Jahr später die Fortsetzung Lego Star Wars II: The Original Trilogy und 2007 bereits Lego Star Wars: The Complete Saga. Nach einer kleinen Auszeit schob man 2011 noch einen offiziellen dritten Teil mit dem thematischen Schwerpunkt auf die Klonkriege hinterher und auch zum Auftakt der dritten Kinofilm-Trilogie durfte eine Lego-Version rund um „Das Erwachen der Macht“ nicht fehlen.   

Die komplette Saga – und mehr

Lego Star Wars: Die Skywalker Saga markiert jetzt zumindest hinsichtlich des fetten Inhaltspakets den vorläufigen Höhepunkt für alle Klötzchen-Jedis: Die Kampagne bietet je nach Sammeltrieb eine Spielzeit von 12 bis 14 Stunden und umfasst die Handlung aller neun Kinofilme, angefangen bei Episode I: Die dunkle Bedrohung über den Start der Original-Trilogie mit Episode 4: Eine neue Hoffnung bis hin zum aktuellsten Teil mit Episode 9: Der Aufstieg Skywalkers.

Dabei hat man beim Spielstart die Wahl, bei welcher der drei Trilogien man beginnen möchte, doch die beiden folgenden Episoden müssen erst jeweils freigespielt werden. Die Befürchtung, dass viele Inhalte einfach 1:1 aus früheren Lego-Spielen übernommen wurden, bestätigen sich zum Glück nicht: Die Skywalker-Saga bietet ein komplett neues Leveldesign, darunter auch große Open-World-Schauplätze auf Naboo, Tatooine und Jakku, die sich frei erkunden lassen. Positiv fällt auf, dass zwar immer noch nicht die komplette Spielwelt, aber immerhin deutlich mehr Bereiche als früher mit Hilfe der virtuellen Lego-Steine erschaffen wurden und entsprechend toll aussehen. Vielleicht animiert es den einen oder anderen ja sogar zum Nachbauen? Ein Highlight sind einmal mehr die Zwischensequenzen, in denen bekannte Szenen aus den Filmen in der Lego-Kulisse nachgebildet und mit einem Augenzwinkern auf die Schippe genommen werden. Zwar zündet vielleicht nicht jeder Gag, aber der Humor kommt definitiv nicht zu kurz!

Während im Hintergrund der orchestrale Soundtrack aus der Feder von John Williams das Geschehen auf dem Niveau der Kinofilme untermalt, muss man bei den deutschen Synchronsprechern leider mit einer Ersatzmannschaft am Mikrofon Vorlieb nehmen, die die Original-Akteure ersetzen, ihnen aber mehr oder weniger nahe kommen. Allerdings wird nicht jeder Dialog vertont und manchmal werden Gespräche auf einfache Textboxen reduziert. Kein Wunder, denn insgesamt finden sich über 300 Lego-Figuren aus dem Star-Wars-Universum im Spiel – ein neuer Rekord für die Reihe! Unter ihnen entdeckt man nicht nur die großen Helden der Leinwand-Saga, sondern auch zahlreiche Nebenfiguren und sogar Charaktere, die aus Ablegern wie Rogue One oder topaktuellen Serien wie The Mandalorian stammen. Bei dieser gigantischen Auswahl bekommt man das volle Sternenkrieger-Programm geboten, zumal sich auch noch die Fähigkeiten vom Jedi bis zum Astrodroiden verbessern lassen

Der reine Sammel-Wahnsinn

Dafür benötigt man die über 1000 mehr oder weniger gut versteckten Upgrade-Steine, für die man mitunter sogar kleine Herausforderungen erfüllen muss. Davon abgesehen entpuppt sich das neue Lego Star Wars als DIE Sammelorgie schlechthin: Überall wimmelt es vor Klötzchen, die mitgenommen werden sollen und auch die Einzelteile zerstörter Objekte wandern umgehend in die Taschen, um weitere Figuren und sogar Cheatcodes, z.B. für lustige Soundeffekte, freizuschalten. Das Aufbauen auf Knopfdruck kommt gefühlt dagegen etwas kürzer als in früheren Teilen.

Dafür hat man dem Spielgefühl eine Frischzellenkur verpasst: Dafür sorgt zum einen die dynamische Schulteransicht, bei der die Kamera beim Zielen mit Blaster & Co heran zoomt. Zum anderen wurde das Nahkampfsystem überarbeitet, das neuerdings Konter und Ausweichschritt erlaubt sowie Variation bei den Angriffen vom Spieler fordert. Mit reinem Knopfgehämmer kommt man hier nicht mehr weit

Spaß für die ganze Familie

Sorgen machen muss man sich trotzdem nicht: Wie in der Vergangenheit ist der Schwierigkeitsgrad weiterhin sehr niedrig angesetzt. Oben drauf gibt es faire Rücksetzpunkte für den Wiedereinstieg, falls einen die Macht doch mal verlässt. Die größte Herausforderung stellen tatsächlich die überfrachteten und verschachtelten Menüs dar, von denen man besonders als Neuling regelrecht erschlagen wird. Und obwohl man neben dem Kloppen, Ballern und Hüpfen manchmal auch im Cockpit von Raumjägern oder anderen Vehikeln sitzt, Geschütze bedient oder kleine Rätsel löst, schleicht sich beim Missionsdesign irgendwann eine gewisse Routine ein und man vermisst mehr Abwechslung. Trotz der Neuerungen haben sich nach der Flut an Lego-Titeln bei vielen Spielern außerdem Ermüdungserscheinungen bemerkbar gemacht, die hier höchstens im Ansatz geheilt werden können. Ärgerlich zudem, dass es immer noch viele Fehler im Programm gibt und sich manche Missionen z.B. erst nach einem Neustart des Spiels aktivieren lassen. Mittlerweile hat TT Games aber erste Updates veröffentlicht, um diese ärgerlichen Bugs zu eliminieren.

Ungeachtet der potenziellen Klötzchen-Übersättigung ist Lego Star Wars: Die Skywalker Saga eines der bisher besten und umfangreichsten Lego-Spiele, das bei Grafik und Technik vor allem auf den neuen Konsolen so richtig aufdreht, aber auch auf den Vorgänger-Modellen noch eine gute Figur macht. Vor allem aber sind die Lego-Abenteuer der Sternenkrieger perfekt geeignet für Familien, in denen sich Eltern zu zweit und kooperativ mit ihren Kindern in die weit, weit entfernte Galaxis begeben wollen.

  Worum geht’s?
Lego Star Wars: Die Skywalker-Saga ist ein Action-Adventure, bei dem man die Geschichte aus allen drei Film-Trilogien in einer familienfreundlichen Lego-Variante voller Action, Sammeln und eingestreuter Rätsel nachspielen darf – auf Wunsch sogar kooperativ. Dabei lassen sich hunderte Figuren mit speziellen Fähigkeiten aus der Welt von Star Wars freischalten und kontrollieren.

Die Skywalker Saga ist geeignet für:

• Klötzchen-Jedis und imperiale Baumeister
• Familien, bei denen Eltern gemeinsam mit ihren Kindern spielen möchten
• Lichtschwertmeister mit Sammeltrieb und Freude am Freischalten


Die Skywalker Saga ist weniger geeignet für Spieler, die...

• der typischen Formel bei Lego-Spielen mittlerweile überdrüssig sind
• Playmobil schon immer besser fanden als Lego
• viel Abwechslung im Spielablauf haben möchten und nur online gemeinsam losziehen wollen


Alternativen: Lego Batman, Lego Indiana Jones, Lego DC Super-Villains