Wenn du die Zukunft sehen willst, schaue in die Vergangenheit. Ein Blick auf den Zeitstrahl der modernen Energiewende kann dabei helfen, aus unseren Fehlern zu lernen und unsere Zukunft besser zu gestalten. Wir machen eine kleine Reise zurück in der Zeit über 40 Jahre Energiewende hinweg. 

Wenn du die Zukunft sehen willst, schaue in die Vergangenheit. Ein Blick auf den Zeitstrahl der modernen Energiewende kann dabei helfen, aus unseren Fehlern zu lernen und unsere Zukunft besser zu gestalten. Wir machen eine kleine Reise zurück in der Zeit über 40 Jahre Energiewende hinweg. 

 
1980 bis 1990

Das Wort Energiewende wurde im Jahr 1980 zum ersten Mal in einer Studie des Ökoinstituts geprägt und zwei Jahre später im Buch „Energiewende – Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“ öffentlich popularisiert. Es gab zu dieser Zeit schon Proteste gegen Atomkraft, allerdings waren vielen eher die Sicherheitsaspekte und nicht die nachhaltigen Folgen ein Dorn im Auge. Die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahr 1986 war Auslöser für die Gründung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Wie bei vielen Dingen in der Politik, muss erst eine Katastrophe passieren, bevor sich Gedanken darum gemacht wird, wie man so etwas verhindert. Viele Maßnahmen der Energiewende basieren auf Reaktionen, statt auf Präventionen, wie sich hier noch zeigen wird. Im Jahr 1988 wird das wichtigste Gremium für Erkenntnisse im Klimaschutz gegründet: Der Weltklimarat.

1990-2000

Das Jahrzehnt wurde eröffnet durch den Vorläufer des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG): Das Stromeinspeisegesetz. Betreiber mussten ab sofort erneuerbare Energien in ihr Netz aufnehmen. 1997 wurde das Kyoto-Protokoll beschlossen, welches acht Jahre später in Kraft tritt und erstmals Rahmenbedingungen zum Ausstoß von Treibhausgasen aufstellt und die teilnehmenden Nationen rechtlich verpflichtet.

2000-2010

Das Stromeinspeisegesetz wird im Jahr 2000 durch das EEG ersetzt, was eine Stromversorgung bis 2050 mit mindestens 80 % erneuerbaren Energien garantieren will. Viele Länder nehmen sich das EEG als Beispiel und entwickeln darauf basierend ihre eigenen Gesetze zur Energiewende. Ebenfalls in diesem Jahr kommt es zum sogenannten Atomkonsens – Die Bundesregierung und die Wirtschaftsunternehmen der Atomenergiebranche arrangieren sich, die Gefahren und Nutzen der Atomkraft neu abzuwägen. Neben einer der vielen Überarbeitungen des EEG tritt 2005 auch das Kyoto-Protokoll in Kraft.

2010-Heute

Das Jahrzehnt mit den rasantesten Änderungen beginnt mit einem Energiekonzept der Bundesregierung im Jahr 2010, welches die erneuerbaren Energien bezahlbarer und zuverlässiger machen will. Der Reaktorunfall 2011 sorgt für ein drastisches Umdenken in der Atomenergiepolitik. Der Atomausstieg bis 2022 wird festgelegt und auch durchgeführt. Das EEG wird 2014 und 2017 erneuert und im Jahr 2015 findet die Klimakonferenz in Paris statt, bei der strengere und konkretere Klimaschutz Vereinbarungen als Nachfolger des Kyoto-Protokolls festgelegt wurden. Es wurde festgelegt, dass die globale Steigerung der Mitteltemperatur unter 1,5 Grad Celsius bleiben soll. 196 Mitgliedsstaaten verpflichten sich die Maßnahmen dafür einzuhalten. Neben regelmäßigen Klimakonferenzen, Subventionierungen der Ökostrombranche und Einführung der CO2-Abgabe, beschließt die EU-Kommission trotzdem 2022 Atomkraft und Erdgas als nachhaltig einzustufen, um diese wirtschaftlich zu stärken.