Kommt es zu einer Katastrophe, zählt für die Rettungskräfte jede Minute. Um in einer solchen Situation so schnell wie möglich handeln zu können, ist jedoch ein genaues Bild der Lage vor Ort wichtig. Doch wie können die benötigten Lagekarten in kurzer Zeit zur Verfügung gestellt werden? Wissenschaftler unterschiedlicher Forschungseinrichtungen haben sich im Rahmen des Projekts „AIFER“ zusammengeschlossen, um ein entsprechendes System zu erarbeiten. Eine Drohnenbefliegung im Ahrtal am Samstag, 29. Oktober 2022, soll entsprechende Daten und Erkenntnisse liefern.
Ziel des Projekts „AIFER“ ist es daher, am Beispiel der Flutkatastrophe des vergangenen Jahres ein System zu entwickeln, das mithilfe von künstlicher Intelligenz Lagen erfasst und auswertet. Dabei sollen unter anderem Daten von Satelliten, Flugzeugen und Drohnen sowie Daten aus sozialen Netzwerken ausgewertet, zusammengefasst und insbesondere in Echtzeit aufbereitet werden. Die gewonnenen, stets aktuellen Informationen können der Früherkennung dienen, zur Vorwarnung genutzt werden und bei der Bewältigung von Naturkatastrophen unterstützen.
Ziel der Drohnenbefliegung am 29. Oktober im Bereich der Verbandsgemeinde Altenahr ist es, aktuelle und maßstabsgetreue Abbildungen der Erdoberfläche sowie digitale Oberflächenmodelle von stark flutbetroffenen Gebieten aufzunehmen. Zeitgleich werden an mehreren Standorten – unter anderem in Altenburg, Altenahr, Reimerzhoven, Rech und Dernau – spezielle Luftaufnahmen mit unterschiedlichen Flugsystemen erstellt. Diese Daten dienen als Grundlage für die Erforschung und Entwicklung von Methoden zur automatischen Bildauswertung. Durch den direktem Vergleich der neuen Aufnahmen und solcher, die unmittelbar nach der Katastrophe gemacht wurden, sollen beispielsweise Veränderungen an Bauwerken erkannt und für die Lageerfassung bereitgestellt werden.
Neben dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt werden unter anderem auch das Bayerische Rote Kreuz, die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Bonn, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz e.V., die Kreisverwaltung Ahrweiler, die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Altenahr sowie das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Ahrweiler e.V. das Projekt vor Ort unterstützen.