In der früheren Planungsphase ist eine weitere Bürgerbeteiligung vorgesehen. Die Vorplanung wird in einer öffentlichen Bürgerversammlung vorgestellt.

Boppard |

Die Rheinallee ist das touristische Herzstück der Stadt Boppard. Mit Blick auf die Bundesgartenschau 2029 soll sie komplett neu gestaltet werden. Der Stadttrat Boppard hat in seiner Sitzung am 19. Dezember mit 30 Jastimmen und einer Gegenstimme die freiraumplanerischen Architektenleistungen für das Großprojekt vergeben. Zuvor hatte sich bereits der Hauptausschuss mit der Thematik beschäftigt und dies einstimmig empfohlen.

Die Neugestaltung der Rheinallee sei eine „riesige Chance“ für Boppard, von der alle zehn Ortsbezirke profitieren werden, hatte Bürgermeister Jörg Haseneier zuvor betont und um Zustimmung für das Vorhaben gebeten. Von einer Umgestaltung werden auch die nächsten Generationen in der Stadt Boppard profitieren, ist sich der Bürgermeister sicher. Er betonte auch, dass selbstverständlich nicht vorgesehen sei, die neue Rheinallee mit weniger Grün und mehr Versiegelung zu planen – im Gegenteil.

Wir vergeben heute noch keinen Bauauftrag. Wir vergeben nur einen Planungsauftrag für die Stufe 1. - Jörg Haseneier (Bürgermeister Stadt Boppard)

Der Vergabe vorangegangen ist ein in den Jahren 2021/22 durchgeführter Planungswettbewerb, an dem sich 17 Büros beteiligt hatten und aus dem drei Preisträger hervorgegangen sind. Daran schlossen sich Verhandlungen mit dem Büro Franz Reschke Landschaftsarchitekten GmbH aus Berlin an, die mit ihrem Entwurf den ersten Platz belegten. Der Siegerentwurf sieht unter anderem Natursteine und eine barrierefreie Gestaltung vor. Die umgestaltete Rheinallee soll weitestgehend vom Autoverkehr freigehalten werden. Bis auf wenige Ausnahmen soll zukünftig auch auf Parkplätze in diesem Bereich verzichtet werden.

Der Vertrag über die freiraumplanerischen Leistungen umfasst drei Leistungsstufen:

  • Leistungsstufe 1: Leistungsphasen 1-4 gemäß HOAI (Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfsplanung und Genehmigungsplanung).
  • Leistungsstufe 2: Leistungsphase 5 gemäß HOAI (Ausführungsplanung)
  • Leistungsstufe 3: Leistungsphasen 6-9 (Vorbereitung der Vergabe, Mitwirkung bei der Vergabe, Objektüberwachung und Objektbetreuung).

Zunächst erhält das Büro den Auftrag für die Leistungsstufe 1. Ist die Vorplanung fertiggestellt, wird diese in einer öffentlichen Bürgerveranstaltung vorgestellt, in den städtischen Gremien beraten und auf der Internetseite der Stadt Boppard veröffentlicht. Dadurch besteht die Möglichkeit, auch noch Änderungen in den weiteren Planungsverlauf einfließen zu lassen.

Nach Beschlussfassung der städtischen Gremien zur Entwurfsplanung können bei gesicherter Finanzierung des Projekts die weiteren Leistungsstufen an das Büro vergeben werden. Bei Bedarf werden bis zu drei Bauabschnitte gebildet.

Das Gesamtkostenvolumen für die Freirumplanung beträgt nach derzeitigem Stand bei drei Bauabschnitten 2.319.955,17 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Auf die Leistungsstufe 1 entfallen 771.040,37 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Der Vertrag kann aufgrund von einzuhaltenden Informationsfristen des Vergabeverfahrens voraussichtlich erst im Januar 2023 geschlossen werden.

Die geschätzten Gesamtkosten liegen aktuell bei 10.031.372,52 Euro. Der Zeitplan für das Großprojekt ist ambitioniert. Das Ziel ist, die Baumaßnahme mit Jahresbeginn 2028 abzuschließen.