„Wir wollen alle betroffenen Menschen mit unseren Hilfsangeboten erreichen. Deshalb gehen wir von Haus zu Haus, um über die bestehenden Hilfs- und Fördermöglichkeiten zu informieren.“ So hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Start des Projekts „Aufsuchende Hilfe“ von Investitions- und Strukturbank (ISB), Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Helfer-Stab und Malteser Fluthilfe angekündigt.
An rund 5.000 Häusern öffnete sich bisher die Tür für ein Gespräch. Bei einer anonymisierten Befragung durch die Beraterteams gaben rund 80 Prozent der Menschen an, dass sie selbst privat betroffen sind, fast jeder Zehnte auch gewerblich. Da, wo die Teams keinen Hauseigentümer oder Mieter antrafen, hinterließen sie Infomaterial und Postkarten mit Telefonnummern und versuchten so, einen Kontakt aufzunehmen.
Manche scheuen sich zu sagen, was sie nicht allein schaffen
Bei den Gesprächen geht es nicht nur um die Wiederaufbauhilfen für Private, die über die ISB organisiert sind. Auch Fragen zu Versicherungen, Handwerkern, Gutachtern oder auch zu psychologischen Hilfestellungen werden den Teams immer wieder gestellt. Und auch der generelle Austausch über den Wiederaufbau und die Fortschritte der vergangenen Monate steht bei den Hausbesuchen auf dem Gesprächszettel. Das ist ein ganz wichtiger Punkt für die Aufsuchende Hilfe.
Immer wieder treffen wir bei Gesprächen auf Menschen, die sich scheuen zu sagen, was sie nicht alleine schaffen. Diese Hürde können wir mit ihnen gemeinsam nehmen
- Anika Schilling vom Helfer-Stab
700 der Befragte suchen weiter nach Facharbeiter:innen für ihre Immobilie.
In den vergangene Wochen haben wir immer öfter gehört: Danke, wir sind fertig mit dem Wiederaufbau
- Anika Schilling vom Helfer-Stab
Das Echo der angetroffenen Menschen ist durchweg positiv
Bisher war die Aufsuchende Hilfe in der VG Altenahr und seinen Ortsteilen, in Ahrbrück, Liers, Obliers, Rech und Mayschoß unterwegs. In der VG Adenau haben die Berater Antweiler, Eichenbach, Fuchshofen, Müsch, Insul und Schuld abgelaufen, in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden Heppingen, Heimersheim, Ahrweiler und Bad Neuenahr besucht, in der Weihnachtswoche wollten die Teams nach Sinzig und Bad Bodendorf.
Und das Echo der angetroffenen Menschen ist durchweg positiv. „Danke, dass Sie gekommen sind, das hilft mir in meiner Situation weiter“, haben 83 Prozent der Aufgesuchten am Ende des Gesprächs erklärt. In absoluten Zahlen sind das mehr als 3.000 Bürger.
Und die Aufsuchende Hilfe macht sich auch im neuen Jahr auf den Weg. Bis Jahresmitte 2023 will man in jedem Dorf, in jeder Stadt, an jedem Haus im Flutgebiet geklingelt haben und fragen: „Wie können wir Ihnen helfen?“