Majte Kolberg aus dem Landkreis Ahrweiler gilt als Favoritin über die 800 Meter für die U23 Deutsche Meisterschaft in Koblenz.

Koblenz / Ahrweiler |

Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) gehört zu den besten 800-Meter-Läuferinnen in Deutschland. Bei den Deutschen Meisterschaften der U23 am letzten Juni-Wochenende in Koblenz ist sie die klare Titelfavoritin. Im Interview erzählt sie, welche Bedeutung eine DM in der Heimatregion hat und welche Ziele sie in diesem Jahr verfolgt.

Majtie Kolberg, 2020 konnten Sie sich auf eine Zeit von 2:02,58 Minuten steigern und gehören damit endgültig zur deutschen Spitze auf der Mittelstrecke. In diesem Winter blieben Sie mit einer neuen Hallenbestzeit weiter auf dem Erfolgskurs. Wie bereiten Sie sich auf die anstehenden Freiluft-Wettkämpfe vor?

Majtie Kolberg: Nach der Hallensaison und einer anschließenden ruhigeren Woche ging es für mich, anstatt eines Trainingslagers im Ausland, ins Trainingszentrum nach Herxheim. Dort konnte ich mich für fast vier Wochen gemeinsam mit Christina Hering und Katharina Trost voll auf das Training konzentrieren, da uns Stadion, Kraftraum und regenerative Maßnahmen wie Physiotherapie mit den entsprechenden Hygieneauflagen uneingeschränkt zur Verfügung standen. Zudem wurden wir von meinem Trainer Leo Monz-Dietz und unserem Bundestrainer Andreas Knauer top betreut. Wir haben eine gute Basis geschaffen, ich bin verletzungsfrei und gesund, was in der momentanen Zeit ein hohes Gut ist. Das Training läuft einwandfrei und ich freue mich im Mai – hoffentlich - in die Saison einzusteigen.

2019 wurden Sie bei der U23-DM Zweite, 2020 fiel die Meisterschaft aus. Dabei war im letzten Jahr auf der 800-Meter-Distanz niemand in der Junioren-Klasse schneller als Sie. Kommt für Koblenz etwas anderes als der Titelgewinn in Frage?

Als ältester Jahrgang und in Anbetracht meiner Vorleistung des letzten Jahres erhoffe ich mir definitiv vorne mitzulaufen. Ob es für den Sieg reicht, werden wir dann sehen, aber es wäre natürlich sehr schön, vor allem weil mir die Meisterschaft letztes Jahr aufgrund der Pandemie verwehrt blieb und ich so nicht zeigen konnte, ob ich der Favoritenrolle gerecht werden kann.

Die Deutschen U23-Meisterschaften finden im Stadion Oberwerth statt und werden vom Leichtathletik-Verband Rheinland ausgerichtet. Damit werden die Meisterschaften für Sie quasi zum Heimspiel. Was bedeutet es für Sie, in der Heimatregion bei einer Deutschen Meisterschaft anzutreten?

Es ist eine zusätzliche Motivation, dass eine DM in unserem schönen Rheinland ausgetragen wird, bei der ich dazu noch um den Titel mitkämpfen kann, da will ich natürlich umso mehr Gas geben. Zumal es meine letzte DM im Juniorenbereich ist. Vielleicht werden bis dahin auch noch ein paar Zuschauer zugelassen, was die Stimmung noch einmal mehr heben würde. Außerdem haben Koblenz und das Oberwerth-Stadion eine lange Tradition als Ausrichter großer Leichtathletik-Meetings. Ich kann mir keinen besseren Ort vorstellen, um gut zu laufen.

Im Juli findet die U-23-Europameisterschaft in Bergen (Norwegen) statt, zudem sind Sie auch bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven am Start. Vergangenes Jahr blieb Ihnen hier eine Medaille sehr unglücklich verwehrt. Welche Ziele haben Sie sich für diese beiden Ereignisse gesetzt?

Bei der DM bin ich die letzten zwei Jahre immer mit einer Holzmedaille (Anm.: 4. Platz) nach Hause gegangen, weshalb ich dieses Jahr umso mehr versuchen werde, um die Medaillenplätze mitzurennen. In Bergen hingegen geht es vorerst darum, sich im taktisch geprägten Vorlauf zu behaupten, um dann in das Finale einziehen zu können. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine gute Platzierung möglich ist. Ich setzte mir nach oben keine Limits.