Die Weltspiele der Menschen mit geistiger Beeinträchtigung haben am 17. Juni in Berlin im historischen Stadion ihre feierliche Eröffnung erlebt.

Berlin |

Es ist Symbolik und doch so viel mehr. Die Weltspiele der Menschen mit geistiger Beeinträchtigung haben am 17. Juni in Berlin ihre Eröffnung erfahren. In einem bunten, nie schrillen, und glanzvollen Rahmen. Mit strahlenden Gesichtern der 7000 Teilnehmer und einem vollen Stadion.

Es ist exakt jenes Stadion, in dem die behinderten Menschen aus aller Welt zum ersten Mal in Deutschland zu ihren Weltspielen zusammenkommen, in dem schon einmal die Jugend der Welt ihr größtes Fest feierte. Bei den Olympischen Spielen 1936 war auch Berlin der Austragungsort, aber anders als heute war es der unselige Geist des Hitler-Regimes, der über dem Land und der Stadt schwebte. Die Widerwärtigkeiten dieses Systems, das auch und gerade die Vernichtung von Menschen mit geistiger Behinderung als einen Teil der nationalen Säuberung ansah, dieses System hat Deutschland längst vergessen gemacht.

Deshalb ist es gut, dass 87 Jahre nach den Spielen von 1936 behinderte Menschen aus allen Ländern nach Berlin kommen. Sie dürfen eine Woche lang ein Deutschland erleben mit einer großen demokratischen Grundausrichtung, einer Liberalität, die gerade mit einer grenzenlosen Liebe und Offenheit behinderten Menschen begegnet.

In Berlin sind viele Rheinland-Pfälzer dabei, auch der Mendiger Gernot Mittler, der lange Präsident von Special Olympics Deutschland war und Prof. Dr. Burkhard Schappert aus Mainz, der rheinland-pfälzische Präsident von Special Olympics. Sie sind Beispiele dafür, wie sehr dieser Sport in der Mitte der Gesellschaft und in den Herzen der Menschen angekommen ist.  Und in Berlin ist auch Ehrenpräsident Karl-Heinz Thomas, dieser wunderbare Mensch aus der Eifel, der sein ganzes Leben in den Dienst behinderter Menschen gestellt hat.

Es ist noch das alte Stadion von 1936, aber es ist ein ganz anderer Geist, der von Deutschland und Berlin ausgeht. Einer, der für Inklusion steht, für den Abbau von Hindernissen, die Behinderten im Weg stehen, ein Geist der Toleranz und des Einsatzes für ein bedingungsloses Miteinander von behinderten und nicht behinderten Menschen. Und ein Geist der Freiheit, gerade in einer Stadt, die so lange die Sehnsucht nach Freiheit in sich trug.

Deutschland und Berlin sind heute der beste Ort für das Treffen der Sportler mit Behinderung dieser Welt.