Der TSV Emmelshausen zieht seine Zwischenbilanz in der Rheinlandliga Saison 22/23.

Emmelshausen |

Die Saison 2022/23 began für den TSV Emmelshausen mit einem Neuanfang. Neuer Trainer, neue Liga und eine zum großen Teil komplett neu aufgestellte Mannschaft. Dass solch ein Neuanfang nicht einfach wird, war vielen klar. Dass der TSV das Jahr auf einem Abstiegsplatz beendet, hatte wohl aber niemand befürchtet.

Aber nochmal von Anfang an. Der Abstieg aus der Oberliga zum Ende der vergangenen Saison war enttäuschend, aber durchaus erwartbar. Zu stark war die Konkurrenz in Deutschlands fünfthöchster Spielklasse. Da konnte des TSV Emmelshausen finanziell und qualitativ auf Dauer nicht mithalten. Dennoch zeigte man ordentliche Leistungen und stieg am Ende durchaus erhobenen Hauptes ab.

Bereits frühzeitig stand fest, dass Erfolgscoach Julian Feit den Verein zum Saisonende verlassen wird. In Emmelshausen wurde umgehend agiert und mit Nikolai Foroutan ein alter Bekannter als neuer Trainer für die Saison 2022/23 präsentiert. Foroutan nahm diese Aufgabe an, ohne zu wissen, in welcher Liga sein Verein spielen wird und welcher Kader ihm zur Verfügung steht.

Im Sommer war klar: In Emmelshausen wird ab sofort wieder Rheinlandliga-Fußball gespielt. Es wurde bekannt, dass mit den Defensivakteuren Nils Bast, Andreas Retzmann und Luca Wolf drei unangefochtene Stammspieler und Führungskräfte ihre Karriere beenden. Zusätzlich verließ Jonas Börsch, einer der besten Keeper der vergangenen Oberliga-Saison, den Verein. Dem TSV brach also die gesamte Defensivachse sowie wichtige Führungsspieler weg. Und das sollte sich bezahlt machen.

Die Saison begann wie ein Alptraum. Zwölf Niederlagen in Serie. Erst am 13. Spieltag feierte die Mannschaft von Nikolai Foroutan den ersten Sieg und damit auch den ersten Punktgewinn. In den verbleibenden sechs Spielen des Jahres holte der TSV noch einen weiteren Sieg, bei einem Remis und vier Niederlagen. Bei Anbetracht des bisherigen Saisonverlaufs muss dieser Zeitraum sogar als Leistungssteigerung angesehen werden.

Und tatsächlich ist ein kleiner Aufwärtstrend zu erkennen. Nach null Punkten und nur vier erzielten Toren aus den ersten zwölf Spielen, hören sich sieben Punkte und vierzehn Treffer doch ganz ordentlich an. Grund dafür ist auch die zeitweilige Rückkehr von Andreas Retzmann und Luca Wolf, die für defensive Stabilität sorgen.

Doch es bleibt dabei: sieben Punkte nach 19 Spielen sind für die eigenen Ansprüche viel zu wenig und ändert nichts an einer Saison des Grauens. Es gibt allerdings noch Hoffnung. Der Abstand auf das rettende Ufer beträgt „nur“ sechs Zähler. Das kann in den verbleibenden 15 Spielen durchaus noch aufgeholt werden. Die Formkurve der letzten sieben Spiele zeigt ebenfalls in die richtige Richtung. Dennoch reicht auch der Punkteschnitt aus diesem Zeitraum, mit einem Zähler pro Partie, wohl nicht aus, um am Ende der Saison über dem Strich zu landen.

Der TSV Emmelshausen hat also eine desaströse Hinrunde hinter sich. Aber noch ist nichts verloren. Und vielleicht bringt das neue Jahr auch neues Glück. Davon hatte der Verein 2022 nicht so viel. Knüpft der TSV jedoch auch 2023 an die Leistungen und Ergebnisse der Hinserie an, findet man sich schnell in der Bezirksliga wieder. Das wäre für Verein und Region eine Katastrophe.