Am Samstag steigt das Entscheidungsspiel um den Einzug in den DFB-Pokal im Stadion Oberwerth. Regionalligist trifft auf den krassen Außenseiter VfB Linz. FVR-Präsident Walter Desch stellte sich zwei Tage vor dem Finale den Fragen der Redaktion.

Koblenz |

Am 29.Mai 2021 ist der „Finaltag der Amateure“ im Fußball. Die ARD ist wieder mit dabei und überträgt in ihren Regionalprogrammen die jeweiligen Finalspiele der Landesverbände. Im „Stadion Oberwerth“ in Koblenz treffen im Finale des Fußballverbandes Rheinland der Regionalligist TuS Rot-Weiß Koblenz und Bezirksligist VfB Linz aufeinander. Der Sieger darf in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals einziehen. Der eigentliche Rheinlandpokal der Saison 2020/21 wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgetragen. Um dieses Spiel in Koblenz gab es ein heftiges Ringen zwischen Verband und Vereinen. Rot-Weiß Koblenz ist als klassenhöchster Verein gesetzt, der VfB Linz hatte das Glück, aus dem Lostopf der übrigen Vereine gezogen zu werden.

Aktuell4U: Jetzt sieht der Finaltag am Samstag ein scheinbar ungleiches Duell vor. Und doch könnte der VfB Linz die Gesetzmäßigkeit des Pokals, wo nichts unmöglich ist, auf seiner Seite haben. Wie sehen Sie das?

Walter Desch: Der Reiz von Entscheidungsspielen liegt immer darin, dass Fußballer in 90 oder 120 Minuten Leistungen erbringen können, die für die Entscheidung in einem Spiel reichen, auch wenn die Klassenzugehörigkeit der Mannschaften mehrere Klassen auseinanderliegt. Ich erwarte, dass sich der VfB Linz schon was ausgedacht hat, wie er diese Herausforderung meistert.

A4U: Wird es im Koblenzer Stadion Zuschauer geben?

Desch: Wir dürfen 100 Zuschauer ins Stadion auf die Gegentribüne lassen, dazu noch Funktionspersonal auf der Haupttribüne.

A4U: Löst sich mit diesem Spiel auch die bisweilen erkennbare Verkrampfung im Miteinander von Verband und einigen Vereinen?

Desch: Eine Verkrampfung kann ich nicht bestätigen. Im Rheinlandpokal sind derzeit noch 37 von fast 1000 Vereinen des FVR vertreten. Das Präsidium hatte den Vereinen einen sportlichen Vorschlag mit einer Paarung TuS Rot-Weiß Koblenz gegen den SV Eintracht Trier, den beiden führenden Vereinen im FV Rheinland gemacht. Dieser wurde abgelehnt. Die dabei teilweise angeschlagenen unsportlichen Untertöne sind in der heutigen Gesellschaft fast die Regel. Dem alternativen Vorschlag der Vereine, statt Trier einen Verein auszulosen, ist das Präsidium gefolgt. Ich freue mich für den VfB Linz und wünsche ihm viel Glück. VfB Linz gegen Borussia Dortmund in der 1. Pokalrunde des DFB – das wäre doch was! Wäre aber auch was für die Rot-Weißen. Und dass der Rheinlandpokal hoffentlich bald auch zu Ende gespielt wird, ist auch völlig im Sinne aller Beteiligten.