Die Stadt Hausen plant, ein Seniorenheim im Mosellaplatz zu errichten, was sowohl Befürwortung durch den Ortsbeirat als auch Kritik durch eine Bürgerinitiative hervorruft. Auf diese Kritik wurde nun eingegangen.

Hausen |

In der Hausener Ortsmitte soll auf der Fläche des Mosellaplatzes, der seit vielen Jahren ungenutzt ist, ein Seniorenheim entstehen. Nachdem seit einigen Tagen eine Bürgerinitiative gegen dieses Projekt Stimmung macht, äußern sich nun Ortsbeirat und Ortsvorsteher zu den Plänen:

„Wir bedauern, dass seit Tagen mit teils unsachlichen Argumenten Stimmung gegen dieses zukunftsweisende Projekt gemacht wird, ohne das Vorhaben im Detail zu kennen“, erklären die Vertreterinnen und Vertreter des Ortsbeirates in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Wir hätten uns gewünscht, dass man die angekündigte Einwohnerversammlung am 6. September im Bürgerhaus abgewartet hätte, in der das Projekt allen Hausener und Betzinger Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt werden soll. Vielmehr prescht jedoch die Initiative vor, bei der hauptsächlich betroffene Anwohnerinnen und Anwohner das Wort führen und mit unbestätigten Vermutungen Emotionen schüren.

- Vertreterinnen und Vertreter des Ortsbeirates

Um was geht es?

Seit einigen Monaten liegt ein Konzept auf dem Tisch, das für Hausen ein wohnortnahes Seniorenwohnheim mit unterschiedlichen Betreuungsformen angefangen von einer Tagespflege bis hin zur vollstationären Versorgung vorsieht. Vor allem für Menschen aus Hausen ist das Angebot interessant, die in ihrem gewohnten Umfeld einen Platz für das Alter für sich und ihren Partner oder ihre Partnerin suchen; denn ein Teil des Konzeptes ist, dass auch Paare schon einen Platz buchen können, bevor sie beide pflegebedürftig werden.

Der Standort am Mosellaplatz wurde aus mehreren Gründen gewählt:

„Wir möchten, dass die alten Menschen – vor allem aus Hausen – mitten in ihrem Ort eine Bleibe finden und nicht am Ortsrand oder im Gewerbegebiet angesiedelt werden,“ so der Ortsbeirat inklusive des Ortsvorstehers Karl Josef Weber unisono. Außerdem liege der Platz seit Jahrzehnten weitestgehend ungenutzt da. Eine wertvolle Fläche mitten im Dorf werde so verschwendet.

Demografischer Wandel erfordert Handeln

Es gibt zahlreiche Vorteile des Konzeptes. Der Bedarf an Betreuungsplätzen für Seniorinnen und Senioren wird überall größer. In Hausen und Betzing wohnen ca. 300 Personen, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, diesem Tatbestand sowie dem rasant fortschreitenden demographischen Wandel möchte sich der Ortsbeirat zukunftsorientiert besonders für die ortsansässigen Seniorinnen und Senioren annehmen.

Das geplante Konzept sieht darüber hinaus einen offenen Mittagstisch und ein Bistro vor. Dadurch kann hier eine Begegnungsstätte für alle Menschen aus Hausen entstehen. Des Weiteren werden Arbeitsplätze für Hausener*innen geschaffen.

Die von der BI vorgeschlagene Ansiedlung am Ortsrand würde ebenfalls zur Versiegelung von Natur oder von landwirtschaftlichen Flächen führen. Viel sinnvoller sei es, freie Fläche innerhalb der Ortslage zu nutzen, anstatt am Rand in die freie Natur zu wachsen. Das gesamte Gelände wird begrünt, von Bäumen eingefasst und gepflegt, so bleibt auch eine „Grüne Insel“ mitten in Hausen. Darüber hinaus tragen Dachbegrünungen sowie Hochbeete auf den Terrassen zum klimagerechten Bauvorhaben bei. Die Nähe zum Kindergarten bietet nicht zuletzt die Möglichkeit des Austauschs zwischen den Generationen.

Ortsbeirat dementiert falsche Gerüchte

Das Objekt werde auch nicht – wie behauptet – 70 m lang und drei Vollgeschosse groß. Die aktuellen Planungen sehen einen dreiseitigen Baukörper von 45 x 40 m vor, der U-förmig angeordnet ist; offen zur St.-Sylvester-Straße. Es gebe zwei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss. Insoweit werde sich das Objekt in die bestehende Bebauung einfügen und soll auch in der Höhe den vorhandenen Gebäuden im Umfeld entsprechen. Sogar der Treffpunkt am Brunnen und auch der Standort für den Maibaum soll erhalten bleiben. Die vorhandenen und geplanten Baumreihen sorgen für eine optimale Integration in das Quartier.

Fläche für Kindergartenerweiterung soll gegeben sein

Auch an die Jüngsten im Ort würde gedacht werden. Der Investor habe zugesagt, eine Fläche für eine Kindergartenerweiterung zur Verfügung zu stellen. Günstiger können bei Bedarf der Stadt keine Räumlichkeit erstellt werden.

„Wir verstehen die Besorgnis der Anwohner*innen. Aber einige dieser haben vor mehreren Jahren gerade dafür gesorgt, dass der über Jahrzehnte tagtäglich von Kindern genutzte Bolzplatz entfernt werden musste. Heute dagegen wirbt man mit Argumenten wie „Spielfläche für Kinder und Treffpunkt für Jugendliche“. Wenn sich wirklich in den Sommerferien Jugendliche an den Bänken getroffen und Musik gehört haben, wurde sich regelmäßig hierüber beim Ortsvorsteher beschwert.“

Die Gemeindevertreter*innen auf Basis von Spekulationen derart zu kritisieren und ihnen fragwürdiges Vorgehen zu attestieren, entbehre jeglicher Grundlage, so der Ortsbeirat.