Die schönste und wertvollste Idee des Sportes kommt nach Deutschland. Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden die Special Olympics World Games in der Hauptstadt statt. Zum ersten Mal in Deutschland.

Die schönste und wertvollste Idee des Sportes kommt nach Deutschland. Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden die Special Olympics World Games in der Hauptstadt statt. Zum ersten Mal in Deutschland.

7000 Athletinnen und Athleten mit geistiger Beeinträchtigung oder Mehrfachbehinderung werden in 26 Sportarten Ihr Bestes geben. 190 Delegationen reisen nach Deutschland und werden eine Woche vorher in sogenannten Host Towns in deutschen Kommunen zu Gast sein, um von da nach Berlin zu reisen. In der Stadt Koblenz, in Neuwied, im Landkreis Mayen-Koblenz und in Mendig werden sich die Sportler mit Beeinträchtigung aus aller Welt – in Mendig kommen sie aus dem Süd-Sudan – an unser Land und unsere Kultur gewöhnen, bevor dann in der Hauptstadt das Erlebnis der Weltspiele ansteht.

Die Entstehung der Special Olympics-Bewegung

Am Anfang des Sportes für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung  stand die Initiative der Schwester des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy. Eunice Kennedy –Shriver gründet 1968 in den USA die Special Olympics-Bewegung. Sie hatte eine geistig behinderte Schwester Rosemary und Eunice wollte sie zum Sport bringen. So entstand eine weitumspannende Initiative.

In den 1990er Jahren gründete sich auch in Rheinland-Pfalz unter dem Dach des Landessportbundes Special Olympics. Der Prümer Sonderschullehrer Karl-Heinz Thommes war der geistige Vater für diesen Sport in unserem Lande. Thommes war bis 2016 Vorsitzender des Landesverbandes und in diesen Jahren entstand die Struktur für den Sport von Menschen mit geistiger Behinderung. Karl-Heinz Thommes hat enorme Verdienste und mit vielen Veranstaltungen und Aktivitäten machte er den Sport für diese Behinderten zur Lebensnormalität, aber auch zu einem Projekt für den gemeinsamen Weg von behinderten und nicht behinderten Menschen.

Der Einfluss von Gernot Mittler

In dem Mainzer Mediziner Prof. Dr. Burkhard Schappert fand der rheinland-pfälzische Verband 2016 einen Thommes-Nachfolger, der in seinem Sinne weiter arbeitet. Prof. Schappert gehört bei den Weltspielen dem Nationalen Komitee an. Und noch ein Rheinland-Pfälzer wirkt in Berlin in einer wichtigen Funktion. Mark Solomeyer aus Bad Ems, seit 2014 Athletensprecher des deutschen Verbandes ist inzwischen Vizepräsident von SOD (Special Olympics Deutschland). Präsidentin ist seit 2014 Christiane Krajewski. Sie folgte auf einen Mann, der 2005 Präsident von SOD geworden war und der damals  davon sprach, er habe sich in die Pflicht nehmen lassen.

Es war Gernot Mittler aus Mendig, zuvor mehr als zehn Jahre Finanzminister des Landes. Im Sport war er vor allem im Turnverband tätig. Präsident von SOD zu werden wurde zunehmend zu einer Herausforderung für Gernot Mittler, der er sich mit Leidenschaft, Überzeugungskraft und Mut stellte. In den Jahren 2005 bis 2014 veränderte er, zusammen mit dem Präsidium und dem starken Geschäftsführer Sven Albrecht, der in Berlin dem Organisationskomitee der Weltspiele vorsteht, den deutschen Verband.

Special Olympics wurde in den Mittler-Jahren zu einem unübersehbaren Partner für Menschen mit geistiger Behinderung. Der Verband wurde wahrgenommen, er fand Partner und Sponsoren, die Idee dieses Sportes wurde zur nobelsten Form von Sport überhaupt.

Die Weltspiele in Berlin, von denen er einen Teil in seiner Heimatstadt Mendig erleben wird und sehr viel mehr in Berlin selbst, sind auch der Lohn der Arbeit von Gernot Mittler, der im Sport wie schon zuvor in der Politik mit Fleiß, Ehrlichkeit und großem Willen für den Fortschritt, um die Anerkennung von SOD kämpfte.