Im Rahmen der neuen DFB-Initiative "Profi wird Pate" begleitete der Bundesliga-Schiedsrichterassistent Luca Schlosser den 17-jährigen Nachwuchsschiedsrichter Maik Jakima bei seinem ersten Seniorenspiel im Fußballverband Rheinland, signalisierend einen bedeutenden Schritt zur Förderung und Bindung junger Talente im Amateurfußball.

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Nachdem der Deutsche Fußball-Bund kürzlich die Aktion „Profi wird Pate“ gestartet hat, fand am gestrigen Sonntag der erste Termin im Fußballverband Rheinland statt: DFB-Schiedsrichter Luca Schlosser begleitete Maik Jakima bei dessen erster Leitung eines Seniorenspiels. SV Melsbach II gegen VfL Oberlahr/Flammersfeld II, Kreisliga C3: So lautete die Ansetzung für den 17-Jährigen, der seit Beginn der laufenden Saison als Schiedsrichter aktiv ist.

„Maiks erster Auftritt im Seniorenbereich war total überzeugend, rundum gelungen“, lobte Schlosser, der regelmäßig als Assistent in der Zweiten Bundesliga zum Einsatz kommt. „Er ist ja erst seit ein paar Monaten im Jugendbereich aktiv, und trotzdem war heute von Anfang an keinerlei Aufregung zu spüren, sondern nur Lust und Spaß. Maik hat die mentale Stärke, ein Spiel gut zu leiten. Er tritt selbstbewusst auf, stellt verbal und non-verbal sehr gut dar, was er warum macht – und das mit einer überzeugenden Körpersprache. Da ist viel Potenzial vorhanden.“

Und der gelobte Neuling? „Ich fand’s echt cool, es hat Spaß gemacht, das Spiel und die Spieler waren aber auch recht entspannt“, sagte Jakima, der bei den A-Junioren des VfL Oberbieber im Tor steht – und seit Beginn der aktuellen Saison als Schiedsrichter trotzdem schon fast 20 Partien im Jugendbereich geleitet hat. Dass Luca Schlosser seine Premiere im Seniorenbereich begleitete, war für den 17-Jährigen „eine coole Erfahrung“. Allzu viel Unterstützung brauchte Jakima ohnehin nicht, allerdings ist ein Spiel im Seniorenbereich durchaus ein anderes als eines der Jugend. Und dabei bietet der Pate mentale Unterstützung, aber auch praktische Tipps rund um den Spielablauf. „Der Schiedsrichter kann so die Aufregung ein bisschen runterfahren“, erläuterte Schlosser. „Das A und O ist, Sicherheit zu geben. Zudem habe ich Maik gern das Lob ausgesprochen, das er sich auch verdient hat.“

Die Aktion „Profi wird Pate“

In der laufenden Saison 2023/2024 werden alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga, Google Pixel Frauen-Bundesliga und 2. Frauen-Bundesliga mindestens einmal als Patin oder Pate von Schiri-Neulingen im Amateurfußball eingesetzt. Im Fußballverband Rheinland sind neben Schlosser auch Benedikt Kempkes, Marcel Gasteier und Naemi Breier Pate bzw. Patin.

Das DFB-Patensystem wurde zur Saison 2017/2018 als Pilotprojekt eingeführt. Inzwischen kommen Paten in allen Landesverbänden zum Einsatz und sollen die teils große Zahl an Abgängen insbesondere bei jungen Schiri-Neulingen reduzieren, um sie langfristig an den Fußball zu binden. Die Paten begleiten die neuen Schiris mindestens bei drei Spielen innerhalb der ersten Einsätze. Sie unterstützen bei administrativen Abläufen wie der Platzkontrolle, dem Spielbericht oder der Passkontrolle und geben Hilfestellungen, was die Neulinge verbessern können. Auch zwischen den Spielen stehen die Paten als Ansprechpersonen zur Verfügung.