In einem actionreichen Wochenende der Rheinlandliga sahen die Fans dramatische Wendungen, darunter ein hart umkämpftes 2:2 zwischen TuS Immendorf und Spfrd. Eisbachtal.

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TuS Immendorf : Spfrd. Eisbachtal 2:2 (1:1)

Auch ein Tag nach dem 2:2 gegen den Tabellenzweiten wusste TuS Trainer Torben Kühl-Decker nicht so recht ob er sich über einen Punktgewinn freuen oder über zwei verlorene Punkte ärgern soll. "Einerseits war es gut weil wir waren zweimal im Rückstand waren und diesen aufgeholt haben, auf der anderen Seite fand ich, dass wir die aktivere Mannschaft waren und kurz vor Schluss noch die Riesenchance auf den Sieg hatten."

320 Zuschauer auf dem "Dörnchen" sahen eine unterhaltsame Partie in der die Eisbachtaler durch Lukas Reitz nach dreiundzwanzig Minuten in Führung ging. Die Antwort der Immendorfer war der Ausgleich sieben Minuten später. Eine Ecke von Marvin Weber drückte Yannis Jochem zum 1:1 in die Maschen. 

Vier Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als die Elf aus dem Westerwald erneut in Führung ging. Finn Müller traf zum 1:2. "Danach hatten wir mehr Räume und mussten auf das 1:3 gehen." ärgerte sich Sportfreunde Trainer Thorsten Wörsdorfer. Und so konnte der starke Aufsteiger wieder ausgleichen. Julian Ferdinand mit dem verdienten 2:2 in der 81. Minute.

Der Punkt ist gut und schön, aber in unserer Tabellensituation helfen eigentlich nur Siege. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit unserer Leistung. Auch die eingewechselten Spieler haben es klasse gemacht. Das war vielleicht unser bestes Saisonspiel.

- Torben Kühl-Decker

SG Mülheim-Kärlich : SG HWW Niederroßbach 7:0 (3:0)

Kurzen Prozess machte die SG 2000 mit den Gästen aus Niederroßbach, die in der kommenden Spielzeit wohl nicht mehr dem Verbandsoberhaus angehören werden. Vor 103 Zuschauern im Schulsportzentrum spielte vom Anpfiff weg nur eine Mannschaft. Und das waren die Hausherren.

Michael Rönz eröffnete in der 10. Minute den Torreigen, Tom Weis (20.) und Louis Männchen (45.) stellten bis zum Pausentee auf 3:0.

Und auch danach ging das muntere Toreschießen weiter. Mustafa Madanoglu (54., 90.), Pascal Steinmetz (76.) und Paul Heuser (85.) trafen, so dass es am Ende 7:0 stand.

Wir hatten heute keine Chance, der Gegner war übermächtig.

- Niederroßbachs Trainer Metin Kilic

Mülheims Trainer Nenad Lazarevic hat die Mannschaft wieder nahe an die Oberliga gebracht. Nachdem Schneifel sensationell mit 1:4 gegen Ehrang verlor, trennen nur noch drei Punkte die Mülheim-Kärlicher von der Tabellenspitze. Dazwischen stehen allerdings noch die Eisbachtaler Sportfreude. Es dürften also noch spannende Wochen werden. 

FC Germania Metternich : SG Hochwald 3:1 (2:0)

In Metternich bleibt die FC Germania weiter eine Macht. Die vier Heimspiele 2023 gewannen die Metternicher allesamt, erzielten dabei 23 Tore.

Auch gegen die beste Rückrundenmannschaft hielt man sich schadlos. Das 3:1 war am Ende verdient.

Die erste Halbzeit war recht ausgeglichen. Bis zur 34. Minute. Ein Doppelschlag von Tim Niemczyk (34., 35.) brachte den Tabellenvorletzten 2:0 in Führung. Danach kippte das Spiel. "Da haben wir uns nach der Führung zu sehr aufs verteidigen konzentriert. Es ist zum Glück gut gegangen, denn die Entlastung hat gefehlt." bemängelte Metternichs Trainer Leo da Sousa.

Gerade einmal zwei Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als Hochwald den Anschlusstreffer schaffte. Nach einem Freistoß fälschte Emre Simsek den Ball ins eigene Tor ab. Hochwald stürmte, setzte die Metternicher unter Druck, blieb im letzten Drittel aber ohne die große Durchschlagkraft. Und wenn dann doch mal was durchflutschte, war FCM Keeper Tim Weiler zur Stelle. In der Nachspielzeit erlöste Elias Trieb die rund 100 Fans mit dem 3:1.

Mit 26 Punkten stehen die Metternicher zwar immer noch an vorletzter Stelle, der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz schmolz allerdings auf fünf Punkte, bei sechs ausstehenden Spieltagen. da Sousa: "Ein 3:1 gegen eine sehr gute Mannschaft aus Hochwald. Das war für uns sehr wichtig, obwohl die Leistung im heutigen Heimspiel nicht so gut war wie in den letzten Heimspielen. Aber das ist am Ende egal."  

FSV Salmrohr : Ahrweiler BC 3:4 (1:3)

Noch am Mittwoch hatten beide Mannschaften in ihren jeweiligen Pokalhalbfinalspielen gestanden, beide mussten als enttäuschte Verlierer den Platz verlassen.

Nach der Kür unter der Woche ging es am Samstag ging wieder um die Pflicht in der Rheinlandliga. Und hier zeigte sich die Mannschaft von der Ahr bestens erholt.

Wobei die Hausherren aus dem Salmtal in Führung gingen. Rasheed Eichkorn mit dem frühen 1:0 für den FSV, gespielt waren sieben Minuten.

Ahrweiler zeigte sich unbeeindruckt und zog sein Offensivspiel auf. Almir Porca, der nach seiner Sperre erstmals seit Wochen wieder in der Liga ran durfte mit dem 1:1 Ausgleich in der 20. Minute. Der ABC blieb weiter gefährlich und belohnte sich. Tobias Reuter (22.) und Paul Bermel (27.) drehten das Spiel. Zur Halbzeit stand es 1:3 vor rund 100 Zuschauern.

Die Rot-Schwarzen kamen noch einmal heran, Oliver Mennicke verkürzte für den FSV auf 2:3 (59.), Almir Porca stellte mit dem 2:4 den alten Abstand wieder her (67.) Der neuerliche Anschlusstreffer zum 3:4 durch Jan Krämer (87.) kam zu spät für die Hausherren, die weiterhin tief im Abstiegssumpf stecken. Der ABC hingegen hat durch den Sieg den Abstand auf die Plätze 1 und 2 verkürzen können.

Die Mannschaft hat nach zwei englischen Wochen und dem bitteren Pokal-Aus eine prima Reaktion gezeigt.

- Ahweilers Coach Julian Feit

FSV Trier-Tarforst : SG 99 Andernach 1:8 (0:6)

Eine Bilanz des Schreckens waren die Gastspiele der Bäckerjungen in den letzten Jahren, wenn man beim FSV Trier-Tarforst antreten musste.

1:5, 1:6, 3:3 und 2:5 lauteten die letzten vier Ergebnisse auf Triers Höhen. 

Das sollte sich am Samstag ändern. Das 1:8 aus Tarforster Sicht ist die höchste Niederlage des FSV in diesem Jahrzehnt, für die SG 99 war es der bislang höchste Sieg in den 2020er Jahren.

Von Beginn an waren die Bäckerjungen klar feldüberlegen, spielten teilweise Katz und Maus mit den abstiegsgefährdeten Tarforstern.

Mann des Spiels war Nils Wambach, der binnen zwölf Minuten viermal ins Schwarze traf und sein Torekonto auf 29 Treffer aufstockte.

In der 12., 19. 21. (Elfmeter) und 24. Minute war Wambach zur Stelle. 4:0 für die SG 99 und nicht einmal eine halbe Stunde gespielt. Die Andernacher Fans unter den 110 Zuschauern mussten sich kneifen. Bis zum Pausenpfiff trafen die Andernacher noch zwei weitere Male. Gian Luca Dolon mit dem 0:5 (28.), dem Kapitän Philipp Schmitz in der 36. Minute das 0:6 folgen ließ.

Auch in der zweiten Hälfte trafen die Männer von Kim Kossmann. Fabian Weber erzielte das 0:7 (61.), wieder Dolon das 0:8 (70.). Das letzte Tor des Spiels gelang den Hausherren. Neil Müller-Adams mit dem Ehrentreffer zum 1:8 in der 78. Minute.

Das war ein geiles Spiel. Wir haben dort fast immer alt ausgesehen, heute ging es mal in die andere Richtung. Eine verunsicherte Tarforster Mannschaft auf der einen Seite, aber unsere Jungs haben es auch klasse gemacht  und auch in der Höhe verdient gewonnen. Mit dem Sieg ist der Druck weg. Jetzt wollen wir befreit aufspielen und noch einige Punkte einsacken.

- Kim Kossmann

Die Top 5:

01. SG Schneifel 53 Punkte

02. Eisbachtal 52 Punkte

03. Mülheim-Kärlich 50 Punkte

04. Ahrweiler BC 48 Punkte

05. SG Malberg 46 Punkte (ein Spiel weniger)

Abstiegskampf:

13. Salmrohr 32 Punkte

14. Tarforst 31 Punkte

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15. Wirges 29 Punkte

16. Immendorf 29 Punkte

17. Metternich 26 Punkte

18. Niederroßbach 21 Punkte

Die weiteren Spiele:

FSG Ehrang : SG Schneifel 4:1

VfB Wissen : SV RW Wittlich 3:0

FV Morbach : SG Malberg 1:0

EGC Wirges : TuS Kirchberg 2:5