Im Namen von Ministerin Katrin Eder hat heute Staatssekretär Michael Hauer den ersten Förderbescheid für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen im Stadtgebiet Koblenz an Oberbürgermeister David Langner überreicht.

Koblenz |

Im Namen von Ministerin Katrin Eder hat heute Staatssekretär Michael Hauer den ersten Förderbescheid für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen im Stadtgebiet Koblenz an Oberbürgermeister David Langner überreicht. Damit fällt der Startschuss für ein umfangreiches Paket an Infrastruktur-Maßnahmen, das die gleichberechtigte Teilhabe aller am ÖPNV verbessern soll. „Der barrierefreie Ausbau unserer Haltestellen ist ein zentraler Baustein, um die Busnutzung attraktiv für alle Bürgerinnen und Bürger zu machen und den Menschen den Umstieg zu erleichtern“, findet Oberbürgermeister David Langner.

Die koveb ist gemäß Nahverkehrsplan seit 2020 zuständig für die Haltestellen im Stadtgebiet Koblenz. Von den 289 Haltestellen bzw. 599 Haltepunkte ist bis zum jetzigen Zeitpunkt rund ein Drittel ganz oder teilweise barrierefrei.

Der Ausbau in Koblenz erfolgt etappenweise über mehrere Jahre. 27 Haltepunkte sollen 2022-23 vollständig barrierefrei gestaltet werden. Dafür hat das Land eine Fördersumme in Höhe von 819.400 Euro zur Verfügung gestellt. Die zuständige Ministerin Katrin Eder betont: „Der barrierefreie Ausbau des ÖPNV ist elementar wichtig, um alle Bürgerinnen und Bürger am öffentlichen Nahverkehr teilhaben zu lassen. Es ist wichtig für die soziale Teilhabe und damit für die Lebensqualität, dass möglichst alle Menschen am öffentlichen Leben durch einen attraktiven ÖPNV teilnehmen können. Und je mehr Menschen statt aufs Auto auf den ÖPNV setzen, desto besser ist das für den Klimaschutz. Denn jeder Kilometer, der nicht mit einem mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Auto gefahren wird, spart CO2.“

Für die Jahre 2023-25 ist in Koblenz ein noch umfangreicheres Maßnahmenpaket von 98 Haltepunkten geplant, die je nach Standort ganz oder bedingt barrierefrei gestaltet werden sollen. Der weitere Ausbau erfolgt sukzessive.

„Das ist eine gewaltige Infrastrukturaufgabe für die Koblenzer Verkehrsbetriebe“, so koveb-Geschäftsführer Hansjörg Kunz. „Unsere Busse sind bereits im Sinne der Barrierefreiheit gestaltet. Mit dem Ausbau der Haltestellen setzen wir dieses Anliegen konsequent fort.“

Grundlagen und aktueller Stand
 


Stand heute sind in Koblenz von insgesamt 599 Haltepunkten 90 vollständig und 175 bedingt barrierefrei ausgebaut.

Vollständig barrierefreie Haltestellen erfüllen folgende Vorgaben:

  • Mindesthöhe Bordstein 18cm
  • Durchgangsbreite mindestens 1,20m bis 1,50m
  • Neigung höchstens 6%
  • taktile Elemente auf dem Boden
  • visuelle Kontraste auf dem Boden (helle und dunkle Pflasterung)
  • Sitzmöglichkeit
  • Gute Lesbarkeit von Fahrgastinformationen
  • sofern DFI-Anzeiger vorhanden: TTS-Taster auf Rollstuhlfahrerhöhe mit Lautsprecher-Ansage; Lesbarkeit der angezeigten Texte bis zu 25m Entfernung

Ausblick


Die zuständige Fachabteilung der koveb hat das Großprojekt „Barrierefreier Haltestellenausbau“ in einzelne Maßnahmenpakete aufgeteilt, die sich an Vorgaben aus dem Nahverkehrsplan sowie einer gleichmäßigen Verteilung innerhalb der Stadtviertel orientieren, mit Rücksichtnahme auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung des Verkehrsflusses – bei 125 Baustellen bis 2025 eine enorme Herausforderung.

Wie viele Abstimmungen für jede einzelne Baumaßnahme nötig sind, weiß Samet Ünal, leitender Referent für Haltestelleninfrastruktur bei der koveb: „Der Haltestellen-Ausbau ist von vielen Stellen abhängig, die nur zusammen funktionieren und wie ein Zahnrad ineinandergreifen, vom Auftraggeber und Planer über die zuständigen Ämter und Eigenbetriebe bis zur Kirmesgesellschaft oder dem privaten Grundstückseigentümer. Alle müssen an einem Strang ziehen und daher bedanke ich mich bei allen bisher und künftig Mitwirkenden.“ Mitunter sind bis zu 7 verschiedene Stellen im Hintergrund an den Abstimmungs- und Planungsprozessen beteiligt, die der eigentlichen Baumaßnahme vorangehen.

Barrierefreiheit
 


Teilhabe am öffentlichen Leben: Darum geht es bei der Barrierefreiheit. Für den ÖPNV bedeutet dies, nach Möglichkeit allen Menschen die eigenständige Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu ermöglichen. Die modernen Busse der koveb sind mit ihren Klapprampen, der Absenkfunktion und dem vergrößerten Perron-Bereich sowie taktilen Elementen, Außenbeleuchtung oder Audio-Durchsagen bereits vollumfänglich ausgerüstet. Der Ausbau der Haltestellen ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung gleichberechtigter Teilhabe.