Inmitten von Lieferengpässen, übermäßiger Bürokratie und steigenden Kosten legen heute die meisten der knapp 18.000 Apotheken in Deutschland einen Protesttag ein, um auf die Unzufriedenheit mit der Gesundheitspolitik der Bundesregierung aufmerksam zu machen und dringend benötigte Veränderungen einzufordern.

Rheinland-Pfalz |

Am heutigen Mittwoch legen die meisten der fast 18.000 Apotheken in Deutschland einen Protesttag ein. Sie protestieren gegen fehlende Wertschätzung der Politik, dauerhafte Lieferengpässe, steigende Lohn- und Energiekosten sowie eine erdrückende Bürokratie.

Laut einer Online-Umfrage der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – sind heute über 85 Prozent der Apotheken geschlossen. Doch die dringendste Arzneimittelversorgung ist gewährleistet: Bundesweit sind rund 1.200 Notdienstapotheken in Betrieb.

Der Protest richtet sich gegen die jüngst beschlossene Honorarabsenkung für Apotheken. Nach einem Jahrzehnt Stillstand bei der Apothekenvergütung ist diese Entscheidung ein schwerer Schlag für die Apothekenteams, die bereits mit den Auswirkungen der Pandemie und Lieferengpässen zu kämpfen haben.

Zentral organisierte Kundgebungen und Demonstrationen finden heute in verschiedenen deutschen Städten statt, darunter Berlin, Düsseldorf, Münster, Wiesbaden, Marburg, Würzburg, Augsburg und Bamberg.

„Diese Bundesregierung schwächt die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln, statt sie zukunftsfest zu machen", sagt Gabriele Regina Overwiening, die Präsidentin der ABDA. Sie fordert dringend notwendige Veränderungen und betont die Bedeutung von mehr Honorar, weniger Bürokratie und mehr Entscheidungskompetenz für die Apotheken.

Ähnlich äußert sich auch der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert. Er betont die Bedeutung der Apotheken für die Gesellschaft und warnt vor den Auswirkungen, wenn immer mehr Apotheken schließen würden.


Für weitere Informationen über die Proteste besucht die offizielle Website der ABDA: www.abda.de/themen/bundesweiter-apotheken-protesttag/.