Hans Josef Schmidt erhält das Verdienstkreuz am Bande für seine ausgezeichnete Arbeit um die Heimatgeschichte und Gedenk- sowie Erinnerungsarbeit für seine Heimatstadt Stadt Koblenz.

Koblenz |

Hans Josef Schmidt aus Koblenz hat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine hervorragenden Verdienste um die Heimatgeschichte, vor allem aber auch für Gedenk- und Erinnerungsarbeit für seine Stadt Koblenz erhalten.

Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit überreichte dem ehemaligen Amtsleiter des Koblenzer Stadtarchivs die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde. Auf Vorschlag von Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Herr Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier Herrn Hans Josef Schmidt aus Koblenz mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 

Hans Josef Schmidt ist einer dieser leidenschaftlichen und engagierten Menschen, die ihren Beruf auch als Berufung verstanden hat. Für ihn ist die Beschäftigung mit der Historie eine stets eine Herzenssache. Oder um es mit Aristoteles zu sagen: "Wo die Bedürfnisse der Welt mit deinen Talenten zusammentreffen, dort liegt deine Berufung." Es ist beeindruckend, wie Herr Schmidt seine beruflichen Kenntnisse als Archivar dazu genutzt hat, andere Menschen für die Geschichte zu begeistern, aufzuklären, zu erinnern und Gemeinschaft zu stiften – auch über Horchheim und Koblenz hinaus.

- Dr. Denis Alt Schmidts, Staatssekretär von Rheinland-Pfalz

Hans-Josef Schmidt war zunächst beim Staatsarchiv Koblenz tätig, bevor er als Beamter zur Stadt Koblenz versetzt wurde und dort zunächst in der Stadtbibliothek arbeitete. 1997 wurde das zur Stadtbibliothek gehörende Stadtarchiv eigenständig und Herr Schmidt übernahm ab diesem Zeitpunkt die Amtsleitung. Ende Juni 2013 trat er in den Ruhestand.

Weit über seine dienstliche Tätigkeit hinaus engagiert er sich seit vielen Jahrzehnten für die historische Aufarbeitung seines Heimat - und Geburtsortes Koblenz-Horchheim. Jahrelang hielt er an der Volkshochschule Koblenz Vorträge zur Stadtgeschichte und hier insbesondere zur Geschichte der Stadt Koblenz während der beiden Weltkriege und der Besatzungszeit. Er hat es außerordentlich gut verstanden, interessierte und oftmals auch historisch sehr gebildete Laien für die archivalischen Quellen und kulturhistorischen Zusammenhänge zu begeistern oder an neue Ansätze heranzuführen.

Schmidt war darüber hinaus Gründungsmitglied des Vereins der Heimatfreunde Horchheim, bei denen er bis heute aktives Mitglied im Vorstand ist. Bedeutend ist seine Arbeit der ehrenamtlichen Erforschung des jüdischen Lebens in Horchheim, im Rahmen derer er auch die Verlegung von Stolpersteinen mitunterstützt. Auf der Grundlage seiner Forschungen trägt er mit Festreden und Beiträgen in lokalen Zeitschriften dazu bei, dass diese wichtige Historie der Stadt nicht in Vergessenheit gerät und für kommende Generationen erhalten bleibt. Darüber hinaus arbeitete der zu Ehrende auch bei der Errichtung des Mahnmals „Wider das Vergessen“ zum Gedenken an die Sinti und Roma, die aus ihrer Heimatstadt Koblenz deportiert und in den Konzentrationslagern ermordet wurden, mit.