Die traditionsreiche Koblenzer Brauerei, früher als Königsbacher bekannt, hat aufgrund dramatischer Kostensteigerungen und sinkender Verkaufszahlen Insolvenz angemeldet.

Koblenz |

Die Koblenzer Brauerei, ehemals als Königsbacher Brauerei bekannt, steht vor einer ernsten Herausforderung. Die Traditionsbrauerei, die nach eigenen Angaben seit 1689 Bier in Koblenz produziert, hat offiziell Insolvenz angemeldet.

Trotz einer tiefen Verwurzelung in der Region und der Loyalität der Belegschaft, die auf Weihnachtsgeld und tarifliche Lohnerhöhungen verzichtet hat, konnte das Unternehmen den wachsenden wirtschaftlichen Druck laut eigenen Angaben nicht mehr standhalten.

Ursachen einer tiefgreifenden Krise

Die Gründe für die finanzielle Schieflage der Koblenzer Brauerei seien vielschichtig, so das Unternehmen. Neben den allgemeinen Herausforderungen, die der deutsche Biermarkt derzeit erlebe, litten die Geschäfte der Brauerei insbesondere unter den Folgen des Ukraine-Krieges. Die steigenden Energiepreise sowie die erhöhten Kosten für Rohstoffe wie Getreide und Verpackungsmaterialien hätten zu einer Kostenexplosion geführt, die das Unternehmen nicht mehr tragen könne.

Trotz der Bemühungen um eine finanzielle Stabilisierung, einschließlich eines Zusammenschlusses mit einem deutschlandweit agierenden Unternehmen, das auf dem Brauereigelände Wohnungen bauen wollte, blieb der Erfolg aus. Die Geschäftsleitung hatte gehofft, durch die Investitionen und die strategische Neuausrichtung eine positive Wende herbeizuführen. Dieser Plan hat sich jedoch nicht wie erwartet materialisiert.

Unsichere Zukunft für die Belegschaft

Aktuell sind 42 Mitarbeiter bei der Koblenzer Brauerei beschäftigt, deren Zukunft ungewiss ist. Obwohl ihre Gehälter für die nächsten drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert sind, bleiben viele Fragen offen. Eine für Mittwoch angesetzte Betriebsversammlung musste verschoben werden.