Die traditionsreiche Koblenzer Brauerei wird zum 31. Januar geschlossen, da kein Investor gefunden werden konnte und hohe Instandhaltungsrückstände vorliegen. Während die Zukunft der Biermarken ‚Koblenzer Bräu‘ und ‚Koblenzer Pils‘ gesichert ist, stehen die Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft.

Koblenz |

Die traditionsreiche Koblenzer Brauerei, einst ein Symbol des regionalen Brauhandwerks, steht vor dem endgültigen Aus. Zum 31. Januar wird der Betrieb stillgelegt, wie der vorläufige Insolvenzverwalter und die Geschäftsführung bekanntgaben. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein Investor für die angeschlagene Brauerei gefunden werden, was das Ende der Produktion und den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze bedeutet.


Mitarbeiterentlassungen und fehlende Investitionen

Die Situation der Belegschaft ist besonders prekär, da alle Angestellten von der Kündigung betroffen sind. Volker Daiss, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Südwest, betonte die Tragik des Tages für die Brauereitradition in Koblenz und kritisierte die mangelnde moralische Verantwortung des Besitzers hinsichtlich eines angemessenen Sozialplans für die Mitarbeiter. Insolvenzverwalter Jüchser führte die Stilllegung auf einen großen Investitionsstau zurück: Über zehn Jahre hinweg wurden keine bedeutenden Investitionen in moderne Brauanlagen und Räumlichkeiten getätigt, was viele potenzielle Investoren abschreckte.

Lob für engagierte Belegschaft

Trotz der schwierigen Lage hätte sich die Belegschaft bis zuletzt engagiert und loyal gezeigt. Der Insolvenzverwalter lobte das außergewöhnliche Engagement und die Treue der Mitarbeiter. Um nach der Schließung der Brauerei tragfähige Lösungen für sie zu finden, befinde man sich in Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite, und es konnte bereits einigen Arbeitskräften eine Anschlussbeschäftigung bei anderen Arbeitgebern vermittelt werden.

Hoffnung für Biermarken

Es gibt jedoch auch einen Lichtblick: Die Rechte an den Biermarken „Koblenzer Bräu“ und „Koblenzer Pils“ seien verkauft worden und werden voraussichtlich von einer anderen Brauerei an einem anderen Standort weiter produziert. Ein entsprechender Vertrag wurde bereits unterschrieben und soll nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Februar vom Gläubigerausschuss angenommen werden.