Ein Schmuckstück kehrt zurück: Der Muschelbrunnen wird für seinen ursprünglichen Standort im Volkspark Lützel vorbereitet

Koblenz |

Ein Schmuckstück kehrt zurück: Der Muschelbrunnen wird für seinen ursprünglichen Standort im Volkspark Lützel vorbereitet. Der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen lässt ihn derzeit von Grabowski Restaurierungen in Köln reinigen, anschließend werden mürbe Stellen verfestigt und Ausbrüche im Muschelkalkstein mit Mörtel rekonstruiert.

 

Edelstahldübel sollen den Brunnen später zusammenhalten. Parallel laufen die Vorkehrungen, um den Brunnen wieder am alten Standort aufzustellen und mit Hilfe moderner Technik auch Wasser fließen zu lassen.

 

Geschichte des Muschelbrunnens

 

Der etwa zwei Meter hohe Brunnen besteht in der Mitte aus einer Gruppe von vier fischschwänzigen Figuren, sogenannte Tritonen, die Muscheln auf dem Kopf tragen. Dabei handelt es sich um kindliche Darstellungen, die im neobarocken Stil der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gearbeitet sind. Einst lief das Wasser über die zwei großen Muscheln in ein geschwungenes, kleeblattförmiges Wasserbecken. Der Künstler und die Entstehungsgeschichte sind nicht überliefert.

Der Muschelbrunnen wurde 1936 im Volkspark Lützel in Höhe der ehemaligen Bubenheimer Flesche aufgestellt. Eine Urkunde belegt, dass es sich dabei um eine Schenkung des Malermeisters Hehmann gehandelt hat, der den Brunnen aus dem ehemaligen Garten des evangelischen Bürgervereins gerettet haben soll.

Den Zweiten Weltkrieg überstand der Brunnen unbeschadet. Als der Wiederaufbau des während des Krieges zerstörten Areals begann, zog der Brunnen 1953 in die Rheinanlagen um, in die Nähe des ehemaligen preußischen Regierungsgebäudes. Im Zuge der Vorbereitungen zur Bundesgartenschau 2011 ließ die Stadt 2008 den Brunnen abbauen und einlagern. Nun soll er restauriert zurückkommen.

Vorbereitungen zum Aufstellen laufen ab Frühjahr

Die Vorbereitungen für das Aufstellen im Volkspark beginnen voraussichtlich im Frühjahr. Das eigens für den Brunnen gebaute Rondell am Ende des ehemaligen Grabens der Bubenheimer Flesche ist als Freifläche immer noch vorhanden. Jedoch müssen Wege etwas verändert und wieder in die ursprünglichen Verläufe gelegt werden. Der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen bearbeitet derzeit den Abgleich zwischen den historischen Wegetrassen mit den modernen Erfordernissen, denn der ursprüngliche Standort im Volkspark ist heute ein Teil des Lützeler Friedhofes.

Geplant ist daher, in der unmittelbaren Umgebung des Brunnens eine Urnengemeinschaftsanlage für die Lützeler Bevölkerung zu errichten. Insgesamt entsteht so ein ansprechendes Gesamtensemble, das den Standort in der Nähe des Friedhofseinganges erheblich aufwerten wird.