Stephanie Adams, eine besorgte Mutter aus dem Bistum Trier, fordert in einem offenen Brief an Bischof Stephan Ackermann eine dringende Investition in die kinderärztliche Versorgung, um eine bevorstehende Kindeswohlgefährdung aufgrund eines Mangels an Kinderärzten zu verhindern.

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Im Kontext der aktuellen Diskussionen und Skandale in der katholischen Kirche hat sich eine besorgte Mutter an den Bischof von Trier gewandt. In ihrem offenen Brief nimmt Stephanie Adams kein Blatt vor den Mund: Sie thematisiert nicht nur die Missbrauchsskandale und moralischen Probleme der Kirche, sondern präsentiert auch eine dringende lokale Krise im Bistum Trier.

Der drohende Mangel an Kinderärzten in der Region birgt für tausende Kinder ernsthafte Risiken. Adams fordert das Bistum dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und in die medizinische Versorgung der Region zu investieren. Der engagierte und eindringliche Appell von Stephanie Adams soll sowohl auf die Verantwortung der Kirche als auch auf den Zustand des Gesundheitssystems ein Schlaglicht werfen. Der Brief in voller Länge folgt:


 

 
 


"mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa" - Bistum Trier Skandal: Ein Missbrauchs-Priester hilft dem anderen

Sehr geehrter Herr Bischof Stephan Ackermann,

mein Name ist Stephanie Adams, ich bin 33 Jahre alt, berufstätige Mutter einer zweijährigen Tochter und lebe in der Ortsgemeinde Eulgem (Verbandsgemeinde Kaisersesch, Kreis Cochem-Zell), die zu Ihrem Bistum zählt.

Ich bin vor 11 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Warum? Wegen Schlagzeilen wie

"Bistum Trier Skandal: Ein Missbrauchs-Priester hilft dem anderen" (24.06.2023, Trierischer Volksfreund). Vor 11 Jahren war es allerdings die Aussage, dass Homosexuelle der Untergang der Menschheit seien, die aus dem Vatikan stammte, die das Fass final zum Überlaufen brachte.

Ich möchte Sie heute über die Lage von Tausenden Kindern aus Ihrem Bistum informieren:

Im September diesen Jahres schließt eine Kinderarztpraxis aus dem Landkreis Vulkaneifel, sodass 5.000 Kinder aus Ihrem Bistum ab diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit mehr haben kinderärztlich versorgt zu werden. Die Lage der fachärztlichen Versorgung für Kinder ist schon heute mehr als katastrophal, doch sobald der besagte Kinderarzt seine Praxis schließen wird, sprechen wir von einer Kindeswohlgefährdung, die für ein Land wie Deutschland mehr als beschämend ist.

Das Vermögen Ihres bischöflichen Stuhls hat einen Finanzwert von 84 Millionen Euro. Tausende Eltern Ihres Bistums wissen ab September nicht mehr, wo sie ihre Kinder fachärztlich behandeln lassen sollen.

Da ich der Meinung bin, dass das Bistum Trier (und auch der Rest der Kirche) einiges gut zu machen hat, mache ich Ihnen heute einen Vorschlag, den Sie umsetzen sollten, um der Kindeswohlgefährdung, die aufgrund der fehlenden kinderärztlichen Versorgung eintreten wird, entgegenzuwirken und die Zukunft der fachärztlichen Versorgung "Ihrer Kinder" zu gewährleisten.

Das Bistum Trier sollte jungen Abiturienten und Interessenten aus seinem Bistum MedizinStudienplätze in privaten Universitäten finanzieren und dafür sorgen, dass jeder Landkreis aus seinem Bistum mit einer ausreichenden Anzahl an Kinderärzten versorgt wird. Es gibt genügend junge Menschen aus Ihrem Bistum, die Medizin studieren und auf dem Land bei ihren Familien und Freunden bleiben möchten.

"mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa"

Ein Schuldbekenntnis mit wahrhaft historischen Dimensionen. Als erster Papst der Kirchengeschichte hat Johannes Paul II. für Irrtümer und Verbrechen im Namen des katholischen Glaubens um Vergebung gebeten - allerdings Gott und nicht die Menschheit.

Bitten Sie mit dem oben genannten Vorgehen die Menschheit um Vergebung und tragen Sie dazu bei, dass Kinder wieder die Möglichkeit haben, von einem Facharzt untersucht und behandelt zu werden.

Mit freundlichen Grüßen

Stephanie Adams

Stephanie Adams hat zuvor schon auf den Kinderarztmangel aufmerksam gemacht, was erste Gespräche mit einem potenziellen neuen Arzt zur Folge hatte. Unser Bericht dazu.