Ein dringender Appell einer besorgten Mutter aus Eulgem, einer kleinen Ortschaft in der Verbandsgemeinde Kaisersesch, Rheinland-Pfalz, zeigt auf, wie angespannt die Situation der kinderärztlichen Versorgung in der Region tatsächlich ist. Stephanie Adams, 33 Jahre alt, hat sich an die Öffentlichkeit gewandt, um auf die gravierende Mangelversorgung an Kinderärzten in ihrer Gemeinde und Umgebung hinzuweisen.

VG Kaisersesch |

Ein dringender Appell einer besorgten Mutter aus Eulgem, einer kleinen Ortschaft in der Verbandsgemeinde Kaisersesch, Rheinland-Pfalz, zeigt auf, wie angespannt die Situation der kinderärztlichen Versorgung in der Region tatsächlich ist. Stephanie Adams, 33 Jahre alt, hat sich an die Öffentlichkeit gewandt, um auf die gravierende Mangelversorgung an Kinderärzten in ihrer Gemeinde und Umgebung hinzuweisen.

Kinderärztliche Versorgung - Ein wachsendes Problem

In den Verbandsgemeinden Kaisersesch und Ulmen leben über 2.800 Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren, für die es keine kinderärztliche Versorgung gibt. Adams zufolge gibt es nur wenige Kinderärzte in den umliegenden Landkreisen, deren Praxen bereits überlaufen sind. Zudem stehen lange Anfahrtswege und hohe Belastungen für die Eltern und Kinder an.

Eine schwerfällige bürokratische Struktur

Eine besondere Kritik richtet Adams an das Abrechnungsverfahren der Kassenärztlichen Vereinigung. Dieses Verfahren, das sie als "Flatrate" bezeichnet, verursacht nach ihrer Meinung unzumutbare finanzielle Belastungen für die Ärzte. 

Adams stellt in ihrem offenen Brief Fragen, die sich an das deutsche Gesundheitswesen und dessen Verantwortliche richten. Sie fragt, wie ein solches Systemversagen entstehen konnte und warum es erlaubt wurde, dass die Kassenärztliche Vereinigung ein so mächtiges Abrechnungsverfahren implementiert hat.

Zum Schluss fordert Adams alle Beteiligten dazu auf, ihre Verantwortung für die Lösung dieser Krise zu übernehmen und nicht mehr an der Realität vorbeizugehen. Sie betont, dass bloßes Klatschen für die im Gesundheitswesen Tätigen nicht ausreicht - sie fordert konkrete Aktionen und Veränderungen.

Erste Ergebnisse der Petition

Die Petition der jungen Mutter zu einer besseren ärztlichen Versorgung auf dem Land hat erste Früchte getragen. Ein Kinderarzt habe sich gemeldet und nach einem ersten Gespräch wurde ein Weiteres am 22. Juni vereinbart, bei dem genauere Abstimmungen getroffen werden sollen. Trotzdem bleibe das Problem weiterhin bestehen, da die fehlende ärztliche Versorgung nicht nur in dieser Gegend, sondern deutschlandweit ein Problem darstellt.

Sammelaktion für Dr. Jansen

Dr. Jansen, einer der letzten Kinderärzte der Region, hat über 40 Jahre lang für Kinder in seiner Praxis in Daun gesorgt, selbst als er mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert worden sei. Die Kassenärztliche Vereinigung habe Honorarzahlungen in Höhe von 60.000 Euro einbehalten, da sie behaupte, Dr. Jansen habe zu viele Kinder behandelt. 

Eltern der Region, darunter Stephanie Adams, haben eine Sammelaktion gestartet, um ihre Dankbarkeit auszudrücken, aber aufgrund des Antikorruptionsgesetzes könne Dr. Jansen keine Geschenke annehmen. Als Alternative schlagen sie vor, dass das gesammelte Geld an eine gemeinnützige Organisation gespendet wird, die Dr. Jansen auswählen darf.

Dr. Jansen, der über die Aktion informiert wurde, hat seine Freude und Wertschätzung zum Ausdruck gebracht und vorgeschlagen, das Geld an den Kinderschutzbund zu spenden.

Zur GoFundMe-Kampagne für Dr. Jansen