Wir Menschen müssen unsere Lebensweise umstellen, um den Klimawandel zu meistern. Das muss nicht immer mit Verzicht einhergehen, sondern mit einer neuen Definition von Wohlstand. Glaubt ihr, dass ihr euren Konsum ändern könnte um die Klimakrise zu meistern?

Wir Menschen müssen unsere Lebensweise umstellen, um den Klimawandel zu meistern. Das muss nicht immer mit Verzicht einhergehen, sondern mit einer neuen Definition von Wohlstand. Glaubt ihr, dass ihr euren Konsum ändern könntet, um die Klimakrise zu meistern?

Licht und Dunkel, Himmel und Erde, Ebbe und Flut. Unsere Welt besteht aus Dingen die Grundverschieden sind und trotzdem nicht ohneeinander auskommen können. Yin und Yang steht in der chinesischen Philosophie für sich entgegengesetzte Kräfte, die trotzdem aufeinander bezogen sind. Genauso verhält es sich mit dem Klimawandel. Wir stellen uns der Herausforderung, über unseren eigenen Komfort zu springen. Sei es auf Fleisch verzichten, mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder mehr Geld für unseren Strom bezahlen. Aber Klimawandel kann nicht funktionieren, wenn es keinen Ausgleich zu den Herausforderungen gibt. Klimaschutz muss nicht immer Verzicht heißen, denn wenn man die Menschen dazu zwingt, ihren Urlaub aufzugeben, ihren Komfort zu verlassen und ihnen eine schlechtere Lebensqualität aufzwingt, wird man viele nicht überzeugen können. Klimaschutz und Komfort können koexistieren. 

Die Menschen müssen sich umgewöhnen

Die Umstellung, die der Klimawandel mit sich bringt, wird kommen. Der Menschheit bleibt überlassen, ob sie sich langsam an eine alternative Lebensweise gewöhnen will oder dazu gezwungen werden will, sobald die Folgen es verlangen. Regionale Produkte zu kaufen und auf importierte Waren zu verzichten kostet normal verdienende Haushalte Geld, welches sie in andere Konsumgüter investieren könnten. Die Umstellung von einem quantitativen Konsum auf einen qualitativen Konsum ist aber prinzipiell kein Verlust. Eine Familie, die normalerweise dreimal im Jahr in den Urlaub geflogen ist, kann das Geld in einen einzelnen größeren Urlaub stecken. Wenn es viermal die Woche günstiges Fleisch zum Essen gab, kann stattdessen einmal vom regionalen Biobauern gekauft werden. Wohlstand muss nicht durch die Menge unserer Konsumgüter definiert werden, sondern kann viele Formen annehmen. Klimaschonend zu leben und für unsere Kinder eine Welt zu hinterlassen, in der sie gerne groß werden wollen, sollte ein Gefühl der dauerhaften Freude bieten, was mit keinem temporären Konsumgut erreicht werden kann.  

Zeiten ändern sich

Das Zeitalter der Massenproduktion hat in den Menschen einen Wandel ausgelöst, der sich heute darin ausdrückt, kurzzeitige Phasen des Glücksgefühls durch den Kauf von Konsumgütern auszulösen. Die Forderung an die Gesellschaft im Kampf gegen den Klimawandel lautet nicht, von Wasser und Brot zu leben. Die Herausforderung besteht darin, sich selbst Fragen zu stellen. Beim Einkauf im Supermarkt sich zu fragen, ob man wirklich so viel Fleisch braucht. Beim Shoppen sich zu fragen, ob man wirklich so viele günstige T-Shirts braucht. Herausforderungen werden durch eine persönliche Weiterentwicklung gemeistert. Verzicht ist nicht gleich Verzicht und Konsum muss nicht gleich Lebensqualität sein. Die Herausforderung, die man sich selbst stellt in dieser Krise und das eigene Glück sind eng verbunden und müssen koexistieren, um gemeinsam als Menschheit den Klimawandel zu überstehen.