Letzten Samstagabend in der Lanxess Arena in Köln. Volles Haus. Zu Gast: Peter Gabriel im Rahmen seiner i/o Welttournee. Kater Willy und ich konnten es sich nicht nehmen lassen, uns das anzuschauen.

von Friedrich W. Dittmann

Letzten Samstagabend in der Lanxess Arena in Köln. Volles Haus. Zu Gast: Peter Gabriel im Rahmen seiner i/o Welttournee. Zu Beginn versammelte er seine Musiker um ein großes Lagerfeuer.

Willy mein Kater mit nagelneuen Ohrschützern für die zarten Lauscher, meine Königin und ich hatten beste Plätze mit Blick auf die Bühne. Peter, seit Februar 73 Jahre jung, erscheint pünktlich in einem orangefarbenen Overall und begrüßt die Fangemeinde auf Deutsch.

Er wies darauf hin, dass die Menschheit dabei sei, ihre Lebensgrundlagen zu zerstören. Unser Planet war vor Millionen von Jahren ein toter Planet, was er durchaus wieder sein könnte, wenn wir nicht sehr vorsichtig sind. Nach dem ernsten Beginn, scherzte er über die ABBA-Avatare und erklärte sich kurzerhand ebenfalls zum Avatar, allerdings 20 Jahre älter und 10 Kilo schwerer als die reale Person.  

Erster Song:  Here comes the Flood, vielmehr, hier kommt die Flut. Peter singt in der deutschen Übersetzung. Absolut magisch. Nur Keyboard und Bass.

Nach dem Introsong kamen die restlichen Musiker auf die Bühne. Im Wesentlichen alte Bekannte. Sie setzen sich alle um das Lagerfeuer und intonierten Growing Up.

Einschließlich Zugaben spielte Gabriel 22 Songs. Ca. die Hälfte sind von dem neuen Album i/o. Seit Januar veröffentlich der Meister bei jedem Vollmond einen der neuen Songs, bis im November das Album steht. Panopticom, Love can heal und Four kinds of Horses sind Songs, die schon beim ersten Hören begeistern. Peter hat beim Letztgenannten das buddhistische Gleichnis der vier Pferde verarbeitet. Vier verschiedene Wege, wie der Schüler an die spirituelle Praxis herangehen kann. Der Text befasst sich mit der Verbindung zwischen Religion und Gewalt.

Nach Sledgehammer eine kurze Pause und dann eine fulminante zweite Hälfte. Natürlich sind da die alten Songs. Bei dem unglaublich schönen Don`t give up, dieses Mal gesungen zusammen mit Ayenna Winter. Johnson, gingen Kater nebst Begleitung und auch die 16.000 in der Halle vollständig aus dem Sattel. Mehrfacher Beifall mitten im Song. Dann unser Lieblingssong Red Rain und letztendlich das gute alte Solsbury Hill.

Die Lanxess Arena stand Kopf und wurde mit In Your Eyes als Zugabe belohnt. Der Abend endete mit dem Lied des Erinnerns an den 1977 ermordeten Bürgerrechtler Steve Biko.

Die Musik von Peter hat über die Jahre nichts an ihrer Spannung verloren und der Meister trifft auch noch die hohen Töne perfekt. Seine Tour geht weiter.